Heft 
(2017) 103
Seite
77
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Fontanes Exzerpte aus Schopenhauer  Delf von Wolzogen 77 Pitaval. 51 Geburtstage einen kolossalen silbernen Pokal schickte.« Gwinner S. 55. Sehr schön und wichtig. Gwinner S. 55. ] Gwinner. 2. Wie er blühte , 55: Gwin­ner nennt hier Schopenhauers ästhetische Vorlieben und sagt : »Überhaupt war sein ästhetisches Gefühl technisch nicht in dem Maasse begabt, wie es viele seiner Leser vermuthen. Die Schwerkraft seines Geistes lag so ganz auf einer andern Seite, dass es vielmehr zu bewundern ist, wenn er auch nur in einzelnen Gebieten der Aesthetik [] Talent des Sinnes verräth. Die reichen Anschauungen, die ihm sein Leben bot, darf man hierbei nicht in Betracht zie­hen; denn was nicht in dem Menschen liegt, kommt nie durch Anschauen in ihn hinein.« ––– S. 59. Jean Paul über Schopenhauer. S. 59.] Gwinner. 2. Wie erblühte , 59: »[] Jean Paul folg­te später mit der kurzen, aber vollstimmigen Dithyrambe: ›Ein genial philosophisches kühnes, vielseitiges Werk, voll Scharfsinn und Tiefsinn, aber mit einer oft trost­und bo­denlosen Tiefe vergleichbar dem melancholischen See in Norwegen, auf dem man in seiner finstern Ringmauer von steilen Felsen nie die Sonne, sondern in der Tiefe nur den gestirnten Taghimmel erblickt und über welchen kein Vo­gel und keine Woge zieht.« ––– S. 61. Schopenhauer über Berlin; sehr S. 61 .]: Gwinner. 2. Wie erblühte , 61: »[] und schon im gut. Frühjahr 1822 floh er wieder in den ihm lieb gewordenen Süden. Klima und Lebensweise in Berlin sagten ihm nicht zu. Man lebe dort wie auf einem Schiff: alles sei rar, theu­er, schwer zu haben, die Comestibeln ausgetrocknet und dürr; die Spitzbübereien und Betrügereien jeder Art dage­gen ärger als im Land wo die Citronen blühen.« ––– S. 63 u. 64. Schopenhauer über Hum­S. 63 u. 64 .] Gwinner. 2. Wie erblühte , 63 f.: »In derselben boldt. Zeit [ seines Berliner Aufenthaltes , Hrsg.] machte er die persönliche Bekanntschaft Alexander v. Humboldts, dem er sich anfangs, wie Fichten, mit Verehrung näherte, bald aber fremd fühlte. Er fand nur ein großes Talent, wo er Geist vermuthet; nur scientia , wo er sapientia gesucht hat­te.« [ li seitlich :] S. 77. Die Ueberzeugungskraft seiner Rede. S. 77 .] Gwinner. 4. Wie er sprach , 77: »Er ging jederzeit ganz auf in dem was er sprach und gab nicht acht darauf, was nebenher etwa vorging. Philister, die dabei sassen und den Rauch ihrer Cigarren vor sich hinbliesen, fühlten