Heft 
(2017) 103
Seite
153
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Theodor und George Fontane Streiter-Buscher 153 Poggenpuhl in den Mund legt und die zeigt, wie sehr er sich, uneinge­schränkt in der Rückschau, in seinen Sohn hat hineindenken können: »wer immer in einer Wüste Sahara lebt, der kann ohne Fata Morgana mit Palmen und Obelisken und all dergleichen gar nicht existieren. Fata Morgana, sag ich. Wenn es dann, wenn man näherkommt, auch nichts ist, so hat man doch eine Stunde lang gelebt und gehofft und hat wieder Coura­ge gekriegt und watet gemütlich weiter durch den Sand. Und so sind denn die Bilder, die so trügerisch und unwirklich vor uns gaukeln, doch eigent­lich ein Glück.« 73 Langfristig haben George solche Spiegelungen der Lösung seiner Situ­ation keinen Schritt nähergebracht. Dementsprechend desillusioniert klin­gen seine Briefe:»Nichts macht mir Spaß, ausgenommen meine Musik; ja wenn ich die nicht hätte, wäre ich wirklich unglücklich. So bin ich wenigs­tens nur bis zum Excess gleichgültig und übelgelaunt. Andere Verhältnisse, reizende Briefe von meinen Eltern tragen auch nicht dazu bei meine Laune zu verbessern.« 74 Eltern und Geschwister scheinen von Georges innerer Verfassung nicht allzu viel bemerkt zu haben. Sobald die Kasernenmauern hinter ihm lagen, hatte dieser junge Mann offenbar die Fähigkeit, alles ab­zuschütteln, was ihn bewegte. Im Familienkreis zeigte er sich den Seinen Leutnant George Fontane, Magdeburg 1873 Foto: Julius Kosmehl, Magdeburg StACo, NL Hesekiel, Nr. 22.5d