Heft 
(2017) 103
Seite
158
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158 Fontane Blätter 103 Vermischtes Kadettenerzieher George Fontane, Berlin 1881 Foto: L. Haase& Co, Berlin StACo, NL Hesekiel, Nr. 20.7d »Ich habe eine große, schöne Wohnung, die Zimmer sind 18 hoch. Meublirt sind davon allerdings nur zwei u. auch diese mit classischer Einfachheit. Es fehlt eben die Hauptsache darin die Frau. Na damit wird ja nun wohl nichts mehr werden, obwohl ich unter sothanen Verhältnissen nicht abge­neigt wäre. Aber woher nehmen und nicht stehlen; der Raub der Sabinerin­nen war garnicht so übel.« 100 Dem Vater tut sein Ältester»in seiner Vereinsamung leid«:»Wer 10 Jah­re lang in Magdeburg und Halberstadt ein Arrangeur und Schwerenöther und dann zwei oder drei Jahre lang von Lichterfelde aus Concert- und Opern-Besucher war, kann in Wahlstatt nicht auf seine Rechnung kom­men«, 101 meint er mitfühlend. In der Wahlstätter Abgeschiedenheit verfällt George der, so sein Vater in LAdultera,»Wagner-Hexerei« 102 mehr denn je zuvor. Seine Leidenschaft für Wagners Musik und der ebenso leidenschaftliche Wille zu ihrer Aneig­nung zeugen erneut von der Sehnsucht, aus dem freudlosen Militärdasein auszubrechen und sich in den Fängen eines»schwermütigen und schläfri­gen Glücks« 103 zu verlieren. Und unter dem Eindruck der sinnverwirrenden Wirkung von Tristan und Isolde verfängt er sich nur zu gern in einer Art