Heft 
(2017) 104
Seite
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44 Fontane Blätter 104 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte Anmerkungen 1 Alle Nachweise im Text beziehen sich auf Theodor Fontane: Cécile . In: HFA I, 2. 3. Aufl. 1990, 141–317. 2 Der vorliegende Aufsatz basiert auf einem Vortrag, der im November 2016 auf der Jahrestagung der German Studies Association in Ireland gehalten wurde, die unter dem Motto»Demut Mut Hoch­mut« stand. 3 Zu C é cile als Berliner Roman trotz des Harzer Schauplatzes von mehr als zwei Dritteln der Handlung vgl. Daragh Downes: Cécile. Roman . In: Christian Grawe und Helmuth Nürnberger(Hrsg.): Fontane-Handbuch . Stuttgart 2000, 563–574, hier 573. 4 Zur Rolle der drei Wallenstein-Mörder in der Konstruktion von Geschichtssinn zwischen der Tat und Schillers Drama siehe Florian Krobb: Die Wallenstein­Trilogie von Friedrich Schiller Walter Buttler in Geschichte und Drama . Oldenburg 2005. 5 Peter Sprengel:» Nach Canossa gehen wir nicht! « Kulturkampfmotive in Fontanes C é cile . In: Hanna Delf von Wolzogen(Hrsg.): Theodor Fontane. Am Ende des Jahrhunderts . Würzburg 2000, Bd. I, 61–71 übersieht allerdings, dass die »Kriminalisierung des Katholizismus«(69) im Roman anhand der katholischen Standesherrschaften Schlesiens durchgespielt wird nicht so sehr um konfessioneller oder machtpolitischer Gesichtspunkte wegen, sondern weil die schlesischen Fürstentümer gewisserma­ßen einen eigenen Rechtsraum bilden, in dem sich abweichende Moralvorstellun­gen erhalten haben; Sprengel übersieht weiterhin, dass die Diskussion der Namen auf einen Konflikt des Zeitalters der Glaubensspaltung anspielt, der im neunzehnten Jahrhundert zum Austra­gungsort geschichtspolitischen Gerangels zwischen den Orientierungs-Parteiungen in Deutschland wurde. Zum Wallenstein­Gedenken in Preußen im 19. Jahrhundert vgl. Steffan Davies: The Wallenstein Figure in German Literature and Historio­graphy 1790 1920 . London 2010. 6 Detailreich zu diesem Thema Eda Sagarra: Vorurteil im Fontaneschen Erzählwerk. Zur Frage der falschen Optik in ›Cécile‹ . In: Roland Berbig(Hrsg.): Theodorus victor. Theodor Fontane, der Schriftsteller des 19. am Ende des 20. Jahrhunderts . Frankfurt am Main 1999, 121–136. 7 Zu diesen Stichwörtern der Interpre­tation vgl. zusammenfassend Daragh Downes: C é cile. Roman , wie Anm. 3, 565 ff. 8 Katharina Grätz: Tigerjagd in Alten­brak. Poetische Topographie in Theodor Fontanes » Cécile «. In: Roland Berbig und Dirk Göttsche(Hrsg.): Metropole, Provinz und Welt. Raum und Mobilität in der Literatur des Realismus . Berlin 2013, 193–211, hier 198 f. und 209. 9 Ähnliche Namensgebungen mit verwandtem Effekt finden sich auch in Wilhelm Raabes Burleske Keltische Knochen (Roderich von der Leine) und Gottfried Kellers Die mißbrauchten Liebesbriefe (Kurt vom Walde). Zu weiteren Ähnlichkeiten dieser beiden Texte, in die sich das Cécile-Motiv der umstrittenen Herkunftskonstruktionen nahtlos einfügt, vgl. Florian Krobb:» Die Knochen des unbekannten Volkes « . Zur Funktion frühgeschichtlicher Genealogien in Wilhelm Raabes » Keltische Knochen « und Gottfried Kellers » Die mißbrauchten Liebesbriefe «. In: Jahrbuch der Raabe­Gesellschaft 2015, 64–88. 10 Sabina Becker:» Wer ist C é cile? « Der » Roman der Phantasie « : Theodor Fontanes » C é cile «. In: Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft 2002, 130–154.