Heft 
(2017) 104
Seite
130
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130 Fontane Blätter 104 Vermischtes diese, goldgeprägt, enthalten den Titel und vier von weiteren Querlinien gefaßte rechteckige Stempel aus einer zentralen strahlenförmigen Blüte in einem zarten Rankenwerk. Das Vorsatzpapier ist mit einem hellbraunen flo­ralen Muster auf cremeweißem Untergrund bedruckt. Die Kapitalbänder sind blau-weiß gestreift. Nicht ganz in der Mitte des oberen Kapitals ist ein grünes Lesebändchen angebracht. Der Schnitt zeigt auf allen drei Seiten die Reste einer Marmorierung. Das Buch mißt 18,9 x 13,4 x 3,6 cm, der Buchblock 18,2 x 12,2 x 3,1 cm. Auf dem Einband findet sich weder ein Hin­weis auf eine Buchbinderei 16 noch auf einen Verlag. In meinem ersten Aufsatz zu den Verlagseinbänden der ersten Buchaus­gaben Fontanes 17 bin ich davon ausgegangen, daß uns mit diesem roten Stechlin-Einband ein Verlagseinband der Firma F. Fontane& Co. vorliegt. Bestärkt wurde ich in dieser Annahme, nachdem ich auch die Möglichkeit ins Auge gefaßt hatte, daß es sich um den Verlagseinband einer Kommis­sionsbuchhandlung handeln könne, 18 durch die Tatsache, daß neben Der Stechlin Einzelexemplare anderer der späten Werke Fontanes wie bei­spielsweise Von vor und nach der Reise und Die Poggenpuhls in diesem besonders aufwendig gestalteten Einband ausgeliefert worden sind und daß sich in einer Verlagsanzeige von F. Fontane& Co. im Pan Prospect-Buch der drei Jahre 1895* 1896* 1897 der Hinweis findet:»Einzelausgaben von ­Werken Theodor Fontanes: Die Poggenpuhls. 4. Aufl. Geh. Mk. 2, geb. Mk 3, Prachtausgabe Mk. 5.« 19 Konsequenterweise stellte sich mir damals die ­Frage:»Wurde auch Effi Briest in diesem karminroten Prachteinband an­geboten?« 20 Tatsächlich sind inzwischen auch Einzelexemplare der von F. Fontane& Co. verlegten frühen Buchausgaben von Effi Briest 21 in dem roten Einband aufgetaucht. Und wider Erwarten auch von Irrungen Wirrungen 22 und Kriegsgefangen 23 . Die Vorder- und Hinterdecken entsprechen der oben be­schriebenen des Stechlin im Detail; die Rückengestaltung wirkt auf den ersten oberflächlichen Blick identisch, variiert aber bei den schmaleren Rücken gegenüber den breiteren in der Gestaltung der Felder; leicht verän­dert zeigt sich hier das die Blüte einfassende feine Rankenwerk; das Vor­satzpapier zeigt immer dasselbe florale Muster. IV. Da diese Bücher alle im Verlag F. Fontane& Co. erschienen sind, könnte dies die ursprüngliche Annahme bestätigen, daß uns mit diesem roten Einband ein Verlagseinband dieser Firma vorliegt. Doch überraschender­weise ist auch die im Verlag von Wilhelm Hertz(Bessersche Buchhand­lung) im Jahr 1898 publizierte 3. Auflage des Romans Vor dem Sturm 24 in genau dieser Einbandgestaltung angeboten worden, allerdings nicht in