richten war; seit 1896 lebte er in Berlin. Er war zu seiner Zeit ein angesehener Kritiker. Kirchbach war Mitbegründer des Naturalismus und der M. G. Conradschen Zeitschrift „Die Gesellschaft“ und u. a. auch Mitarbeiter der „Berliner Monatshefte für Literatur, Kritik und Theater“ der Brüder Hart.
4 Frieda Freiin von Bülow (1857—1909), damals vielgelesene Romanschriftstellerin. „Vom Fels zum Meer“ war der Titel einer illustrierten Familienzeitschrift, die von 1881/82 bis 1904/05 erschien; in ihr ist Fontanes Roman „Die Poggenpuhls“ (15. Jahrgang, 1. Band, 1895/96) im Vorabdruck herausgekommen.
5 Oswald Baer (geb. 1847), Facharzt in Hirschberg im Riesengebirge, Verfasser einiger Riesengebirgserzählungen, war bis 1888 Vorsitzender der Breslauer Sektion des Riesengebirgsvereins gewesen.
6 Eine Besprechung des Sommerschen Romans ist im Literarischen Echo, dessen erste vier Jahrgänge (1898/99 bis 1901/02) bei Friedrich Fontane herauskamen, nicht erschienen.
7 Die täglich zweimal erscheinende Zeitung „Der Tag“ war 1900 von August Scherl begründet und verlegt worden; 1934 ging das liberale Blatt ein. Die illustrierte Zeitschrift „Die Woche“ war 1899 ebenfalls von August Scherl in Berlin ins Leben gerufen und verlegt worden; sie erschien bis 1944.
s Hier liegt ein Irrtum Friedlaenders vor: nicht ein Rechtsanwalt Stern war Mitglied der Nachlaßkommission, sondern der Rechtsanwalt Paul Meyer (1857—1935), der Fontanes Sohn Theodor freundschaftlich nahestand und ein Bruder der von Fontane hochgeschätzten Frau Marie Sternheim, Gattin des Vermögensverwalters des Dichters, war. Meyer hatte 1892 das Testament Fontanes aufgesetzt. Über die Kommission s. den Aufsatz von Hermann Fricke, Theodor Fontanes letzter Wille und seine Vollstreckung, in: Der Bär von Berlin, Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. 11. Folge, 1962,
5. 86—100.
9 Hedwig Gräfin von Brühl (1835—1903), älteste Tochter des Generalleutnants Friedrich Graf von Brühl (1791—1859) und seiner Gattin Hedwig, geb. Gräfin Neidhardt von Gneisenau (1805—1890); sie war Ehrenstiftsdame des Klosters Heiligengrabe in der Ostprignitz und Palastdame der Kaiserin Friedrich. Uber sie s. meine Ausgabe der Briefe Fontanes an Georg Friedlaender, Heidelberg 1954, S. 303 f. und 312.
10 Charlotte von Sachsen-Meiningen (1860—1919), älteste Schwester Kaiser Wilhelms II.; seit 1878 war sie verheiratet mit dem Sachsen-Meininger Erbprinzen Bernhard (1851—1919), der damals Kommandierender General des
6. Armeekorps in Breslau und 1914—1918 Herzog von Sachsen-Meiningen war. Die Erbprinzessin, die in Erdmannsdorf bei Schmiedeberg lebte, verkehrte freundschaftlich mit Friedlaenders und lud sich häufig selbst bei ihnen zum Essen ein; auch die Kinder der beiden Ehepaare spielten zusammen.
11 Walter Robert-tornow (1852—1895), der verdiente Herausgeber der von ihm sehr erweiterten 14. bis 19. Auflage von Georg Büchmanns „Geflügelten Worten“, war der Neffe der berühmten Rahel Varnhagen von Ense, geb. Levin. Er hatte von seinem Onkel wertvolle Kunstsammlungen geerbt, auf die die Kronprinzessin, die spätere Kaiserin Friedrich, ein Auge geworfen hatte. Wie die Robertschen Sammlungen in den Besitz der Konprinzessin gelangten, davon berichtet Wilhelm von Bode in „Mein Leben“ (Band I, Berlin 1930, S. 99 f.); vgl. auch die Berichtigung von Bogdan Krieger in den Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 48. Jahrgang, 1931,
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