Heft 
(1970) 10
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Dr. I. M. Lange achtzig Jahre alt.

In diesem Jahre feiert Dr. I. M. Lange, Berlin, der Nestor der Fontaneforschung und der Fontaneedition in der DDR, seinen 80. Geburtstag, zu dem wir dein Jubilar herzlich gratulieren. Seine Dissertation .Die gesellschaftlichen Bezie­hungen in den Romanen Theodor Fontanes', Halle (1950), gab den wissen­schaftlichen Bemühungen um das Werk des Dichters wesentliche Impulse. Vor allem aber publizierte er die erste Fontaneausgabe nach dem zweiten Welt­krieg im Jahre 1950, die zwar unvollständig blieb, aber zahllosen Lesern die wichtigsten Romane wieder zugänglich machte und die Texte überdies aus marxistischer Sicht kommentierte. Die Redaktion.

Fontane-Gedenktafel in Letschin geplant.

Der Rat der Gemeinde Letschin im Oderbruch hat die Absicht, an der Fontane- Apotheke eine Gedenktafel anzubringen und bat das Fontane-Archiv um Unterstützung, die gewährt wurde. Louis Henri Fontane, der Vater Theodor Fontanes, besafj die Letschiner Apotheke von 1838 bis 1850. Anfang Oktober 1850 gab er die Apotheke an seinen Schwiegersohn Hermann Sommerfeld, der mit Jenny Fontane verheiratet war, ab. Sommerfeld besafj die Apotheke bis 1864. Theodor Fontane arbeitete 1844 und 1845 als Provisor in der Apotheke des Vaters. Am 18. April 1850 schrieb Fontane an Gustav Schwab, dafj er mehrmals ,ein Vierteljahr aufs Land' ging, ,und die in der Stadt auf­gespeicherten Stoffe vornehmend, war ich im Hause meiner Eltern und Freunde ein gerngesehener Gast'. Der Dichter siedelte im Oderbruch, dessen Landschaft und Menschen er gründlich studiert hatte, seinen ersten Roman .Vor dem Sturm' und später die Erzählung .Unterm Birnbaum' an. Auch für den verheirateten Schriftsteller Theodor Fontane blieb Letschin Ausflugs- und Erholungsziel. Am 17. April 1854 schrieb er an Theodor Storm: .Seit fünf Tagen bin ich nun mit Frau und Kind hier: riesige Napfkuchen und blaue Veilchen, Sonnenschein und Glockenklang laben abwechselnd alle Sinne, und ich fühle ordentlich, wie ruckweise der Alp von Leib und Seele rutscht

Schlossermeister Sengespecks gute Tat.

Schlossermeister Sengespeck, Neuruppin, ersetzte mit einigen Fontanefreunden kostenlos das stark zerstörte Gitter des Grabes der Mutter des Dichters, Frau Emilie Fontane, geborene Labry (1798 bis 1869), und brachte die Tür zur Grabstätte in Ordnung. Wir danken Herrn Schlossermeister Sengespeck und seinen Freunden.

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