8) Karl Wilhelm Kummer, Commissions-Rath, academischer Künstler u. Verfertiger geographischer Reliefs übersendet zur Londoner Industrieausstellung einen Relief-Erd-Globus von 4 Fuß Durchmesser. [1851]
9) Preis-Courat über verschiedene Erleuchtungs-Gegenstände von Papiermache zu Gas-Aether der Fabrik von F. W. Kummer, Berlin. Zimmerstr. 2
[Für die Ermittlung verschiedener Erscheinungsdaten sind wir Herrn Dr. Gerhard Engelmann, Potsdam, zu Dank verpflichtet.]
Nachlaß Kummer: 53 Zeichnungen und 1 Scherenschnitt von Karl Wilhelm Kummer. Skizzen vom menschlichen Körper und dergleichen.
Karl Wilhelm Kummers Teilnachlaß im Theodor-Fontane-Archiv
Der Erwerb einzelner Stücke aus dem Nachlaß Karl Wilhelm Kummers durch das Theodor-Fontane-Archiv brachte einen Zuwachs von geographischem Interesse. Der Berliner Kommissionsrat Kummer war nach Fontanes Worten „ein Tausendkünstler“, der sich als Verfertiger von Reliefgloben und Reliefkarten „ein wirkliches, der Erdkunde zugute kommendes Verdienst“ erworben habe. 1 Fontane war mit Kummer durch seine Frau Emilie, Kummers Adoptivkind, verbunden. Kummers Teilnachlaß erweitert die bisher bekannten Tatsachen aus Kummers Leben in erfreulichem Umfang.
Die Entlassungsurkunde Kummers aus dem Ingenieurkorps des sächsischen Heeres vom 9. April 1814 ist von Johann August v. Le Coq unterzeichnet, der dem Korps in Nachfolge des Ingenieurmajors Friedrich Ludwig Aster Vorstand. Er stammte aus einer rheinischen Adelsfamilie, aus der Carl Ludwig v. le Coq durch die Herausgabe der Topographischen Karte von Westfalen (Berlin 1805) berühmt geworden ist. Somit stand Kummer während seiner Dresdner Dienstzeit unter dem Einfluß eines Mannes, der unter die Förderer der amtlichen Kartographie jener Zeit einzureihen ist. — Kummers Bürgerbrief der Stadt Berlin vom 23. November 1816 ist vom Oberbürgermeister Büsching unterzeichnet. Büsching war der Sohn des Geographen Anton Friedrich Büsching, der seit 1767 Direktor der Vereinigten Berliner und Cöllner Gymnasien war. Ausschnitte aus Berliner Zeitungen des Jahres 1826 belegen frühe Anzeigen Kummers für seine Globen und Karten, denen gutachtliche Äußerungen eingefügt sind, die von den ersten Vertretern der Geographie an der Berliner Universität Zeune und Carl Ritter abgegeben wurden. Gutachten vom 13. bzw. 28. Oktober 1838 erstatteten der Kartograph Heinrich Berghaus und Carl Ritter, wobei Ritter auf J. Ch. Guts Muths „Versuch einer Methodik des geographischen Unterrichts“ (Weimar 1835) hinwies. Ein ausführliches Gutachten über eingesandte Reliefkarten Kummers reichte August Ravenstein am 28. August 1840 dem Geographischen Verein zu Frankfurt am Main ein. Er beanspruchte für seinen „Plastischen Schulatlas in 7 Blättern“ [Berlin vor 1840] die Priorität in der Herstellung plastischer Karten und wies auf die frühen Erzeugnisse der Darmstädter Prägeanstalt von Georg Bauerkeller hin, die auch