Heft 
(1975) 21
Seite
321
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FONTANE

BLÄTTER

Band 3, Heft 5 (Heft 21 der Gesamtreihe) 1975

Artikel-Nr. 31 782

10 JAHRE FONTANE-BLÄTTER 1965-1975

Zehn Jahre sind für das Bestehen einer Zeitschrift nicht eben viel. Man könnte darüber hinwegsehen, wenn es sich nicht um ein Organ handelte, das sich durch Eigenschaften auszeichnet, die im literarischen Blätterwald nicht allzu häufig anzutreffen sind. Die FONTANE-BLÄT­TER unterscheiden sich von vielen vergleichbaren Zeitschriften dadurch, daß sie sich weithin von einem engen ,Gemeinde-Geist freihalten, und zwar auch dort, wo sie für manchen vielleicht etwas zu .märkisch* orien­tiert sind. Stattdessen suchen und finden sie immer wieder Zugang zur .Weit* der Wissenschaft und der großen Literaturbeziehungen, in die Fontane hineingehört: freilich wiederum so, daß sich in der Gesamtheit ihrer Beiträge von einzelnen Qualitätsunterschieden einmal abgesehen wissenschaftliche Analytik, philologische Genauigkeit und Liebe für den Dichter glücklich verbinden. Gerade dadurch können die FONTANE­BLÄTTER dazu beitragen, für viele Literaturinteressierte humanistische und realistische Traditionen lebendig zu halten, zu erschließen und für die sozialistische Literatur- und Gesellschaftsentwicklung zu nutzen. Denn die FONTANE-BLÄTTER haben sich nicht zuletzt als ein in der Welt geachtetes Organ des Theodor-Fontane-Archivs erwiesen, das seine Schätze nicht einfach hütet oder konservierend verwaltet, sondern unter der bewährten Leitung von Joachim Schobeß der Öffentlichkeit anbietet und zugänglich macht zum Nutzen der Wissenschaft, zur Bereicherung der Fontanefreunde und zur Mehrung des kulturellen Ansehens unseres Landes. Herausgeber und Redaktion sollten ermutigt werden in ihrem Bestreben, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die FONTANE­BLÄTTER nicht nur als ein Instrument der Information und Dokumen-