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FONTANE
BLÄTTER
Band 3, Heft 8 (Heft 24 der Gesamtreihe) 1976
Artikel-Nr. 31 782
Theodor Fontane
Briefe an Gottlieb Wilhelm Schinkel
Mitgeteilt und kommentiert von Gotthard Erler (Berlin)
Zu den zahlreichen Landpfarrern, die Fontane bei der Arbeit an den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ unterstützten, gehörte auch „Prediger Schinkel zu Barsikow“; der Autor zitiert ihn in einer Fußnote zum „Gottberg“-Kapitel in dem Band „Die Grafschaft Ruppin“ (von der dritten Auflage 1875 an). Über den Hintergrund dieser beiläufigen Erwähnung geben die im folgenden erstmals veröffentlichten Briefe Fontanes Auskunft, deren Originale sich im Besitz von Frau Elfriede Hülsen (Westberlin) befinden. Der verstorbene Superintendent Wilhelm Hülsen, an dessen Urgroßvater mütterlicherseits die Briefe gerichtet waren, stellte dem Theodor-Fontane-Archiv bereits 1966 Fotokopien zur Verfügung.
Gottlieb Wilhelm Schinkel (geboren am 5. März 1805 in Barsikow, gestorben am 31. Januar 1884 in Neuruppin) war zunächst Pastor in Germendorf und dann von 1840 bis zu seiner Emeritierung 1883 in Barsikow. Fontane kannte offenbar Schinkels heimatkundliche i und kirchengeschichtliche Aktivitäten und trat, wie der erste Brief zeigt, schon 1864 bei der Umarbeitung der „Grafschaft Ruppin“ mit ihm in Verbindung. Im Herbst 1873, als Fontane die völlig veränderte dritte Auflage des Bandes vorbereitete, nahm er erneut Kontakt zu Schinkel auf. Fontane hatte während seiner Studienreise „ins Ruppinsche“ vom 16. bis 29. September 1873 auch Gottberg besucht, von dessen kulturhistorisch bedeutsamem Kirchenbuch er wußte. Schinkel überließ ihm im Oktober 1873 eine Kopie daraus, so daß der Autor am 12. Oktober an Alexander Gentz schreiben konnte: „Pastor Schinkel hat mir das Material
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