9 Theodor Fontane jr. (1856—1933), Kgl. Militärintendant, nicht (wie Lesser meint) Legationsrat. Eine Zusammenstellung von Hinweisen auf die Zwanglosen aus den bisher zum großen Teil unveröffentlichten Lebenserinnerungen Theodor Fontane jr’s bringe ich im Anhang meines in Anm. 5 erwähnten Aufsatzes.
10 George Fontane (1851-1887).
11 Lesser hält Friedrich Fontane (1864—1941) irrtümlich für einen der Mitbegründer der Zwanglosen Gesellschaft. Friedrich Fontane hatte kaum Beziehungen zum Zwanglosen-Kreis; er wird in der „Chronik“ überhaupt nicht erwähnt.
12 Hier irrt Lesser. Es gibt noch immer Kremser in Berlin, sie sind als Pferdeomnibusse sogar sehr beliebt und auf 8 bis 9 Monate hinaus ausverkauft zu „Herrenpartien“ in den Grunewald und andere Berliner Forsten, bes. am „Vatertag“ (Himmelfahrt). Diesen Hinweis verdanke ich Herrn Gerhard Küch- ler (West-Berlin).
13 Am 7. Juni 1884 (vgl. „Die Chronik der Zwanglosen“. S. 11).
14 Georg Gottfried Gervinus (1805-1871), „Geschichte der poetischen National- Literatur der Deutschen“ (Leipzig 184^-1848) - „Geschichte der deutschen Dichtung“ (4. Aufl. 1853; 5. erweiterte Aufl. 1874), 5 Bde. In seinem Kapitel über Jean Paul (Bd. 5) ist allerdings kein solcher oder ähnlicher Ausspruch zu Anden.
15 Paul Schlenther wurde 1898 Direktor des Burg-Theaters in Wien.
16 Potsdamerstraße 134c, Fontanes Wohnung von 1872 bis zu seinem Tode.
17 Es handelt sich vermutlich um Bismarcks anti-polnische Politik in den Jahren 1885—1887: Beginn der Ausweisung von mchtnaluralisierten Poien aus dem preußischen Staatsgebiet (1885), das Ansiedlungsgesetz vom 26. April 1886, die drei Sprachenverordnungen von 1887. Zur damaligen preußischen Polen-Politik siehe bes. Joachim Mai, „Die preußisch-deutsche Polen-Politik 1885—1887“, Berlin: Rütten & Loenir.g 1962; Helmut Neubach, „Die Ausweisungen von Polen und Juden aus Preußen 1885/86. Ein Beitrag zu Bismarcks Polenpolitik und zur Geschichte des deutsch-polnischen Verhältnisses“, Wiesbaden: Harras- sowitz 1967 (Zeittafel für 1883—1888 auf S. 225—229); Richard Blanke, „Bismarck and the Prussian Polish Policies of 1886”, in „Journal of Modern History“ (University of Chicago), 45 (1973), S. 211-239.
18 Ein Brief Fontanes, „ungefähr in dieser selben Zeit“ (1885—1887?) in der „Kreuz-Zeitung“ veröffentlicht, war bisher nicht zu ermitteln. Es ist hier nicht der Ort, diese angebliche Äußerung Fontanes über die Bismarcksche Polen- Politik oder Fontanes Stellung zu Polen im allgemeinen zu erörtern. Zur letzteren siehe z. B. Joachim Schobeß, „Theodor Fontane, das Oderland und das polnische Volk“, in „Frankfurter Kulturspiegel“ (Dez. 1957), S. 17—19; Frido Metsk, „Das Oderland in Fontanes Wendenkonzeption“, in „Fontane- Blätter“, Bd. 1, H. 8 (1969), S. 388—409; Dietrich Sommer, „Das Polenbild Fontanes als Element nationaler Selbstverständigung und -Kritik“, in „Weimarer Beiträge“, 16 (1970), S. 173—190. Frido Metsk; „Theodor Fontane und die Sorben“. in „Fontanes Realismus“, Berlin 1972, S. 183—190. Die angeführten Arbeiten erwähnen keine Stellung Fontanes zu den damaligen Polen-Gesetzen. Es sei aber auf Fontanes Brief an August von Heyden vom 5. August 1893 hingewiesen, in dem Fontane sich ähnlich über die Zukunft Polens äußert: „Der Zusammenbruch der ganzen 1864 bis 1870 aufgebauten Herrlichkeit wird offen diskutiert, und während immer neue hunderttausend Mann und immer neue hundert Millionen bewilligt werden, ist niemand (auch wenn die Sache mit den Bewilligungen noch so fortginge) im geringsten von der Sicherheit unserer Zustände Überzeugt. Das Eroberte kann wieder verloren gehen. Baiem kann sich wieder ganz auf eigne Füße stellen. Die Rheinprovinz geht flöten, Ost- und Westpreußen auch, und ein Polenreich (was ich kurz oder lang beinah für wahrscheinlich halte) entsteht aufs neue. — Das sind nicht Einbildungen eines Schwarzsehers...“ (Freundesbriefe II, S. 304—305). Diesen Hinweis verdanke ich Herrn Bibliotheksrat Joachim Schobeß. Wenn die durch Lesser vermittelte Äußerung Fontanes durch Auffindung des von Lesser erwähnten Briefes bestätigt werden könnte, müßte man das von Kenneth Attwood herausgestellte differenzierte Urteil Fontanes über Bismarck „positiv hinsichtlich der politischen Leistungen des Kanzlers .. . , aber negativ gegenüber seinen menschlichen Schwächen“ („Fontane und das Preußentum“. Berlin: Haude & Spener 1970, S. 198) noch weiter differenzieren.
19 Lesser deutet auf die Entstehung des polnischen Staatsgebietes (1918) sowie die Stabilisierung der Grenzen Polens während der 1920er und 1930er Jahre hin.
20 Wilhelm Hertz (1822-1901).
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