,Ein Besuch 1 und den im gleichen Band veröffentlichten Artikel über Paul Lindaus ,Zug nach dem Westen 1 “. Ferner liegt dem Manuskript eine dreiviertel Seite der auf Josef Ettlingers Anordnung hin im Verlagsbüro von Friedrich Fontane angefertigten Schreibmaschinenabschrift bei, die den Abschnitt über Paul Lindaus „Benehmen zur Stilke“ (bis „habe einfach renommiert“) enthält. Nachstehend kommt der Entwurf „Paul und Rudolf Lindau“ zum erstenmal ungekürzt nach dem handschriftlichen Original zum Abdruck. Er enthält Passagen, die in der nach Klette und nach der „Vossischen Zeitung“ von 1924 vorgenommenen, ebenfalls „Paul und Rudolf Lindau“ betitelten Publikation der Nymphenburger Ausgabe fehlen. Um weiterer Forschungstätigkeit eine handliche Vergleichsmöglichkeit zwischen dem 1924 gedruckten „Verkehr mit Paul Lindau“ und dem bislang ungedruckten Entwurf „Paul und Rudolf Lindau“ zu bieten, wird auch der erstgenannte Artikel aus der „Vossischen Zeitung“ wiedergegeben. Für unseren nur als Ansatz zu betrachtenden Aufhellungsversuch der Entstehungsgeschichte von Fontanes Aufzeichnungen über die Brüder Lindau wurden seine gedruckten Kritiken und Notizen über deren Schaffen herangezogen, ferner sein unveröffentlichtes Tagebuch von 1881, seine Briefe an Paul Lindau, die weiter unten abgedruckten, im Fontane-Archiv aufbewahrten Abschriften der Briefe der Brüder Lindau an ihn, die Verlagsakten der Firma Friedrich Fontane & Co. und schließlich Fontanes von Josef Ettlinger aus dem Nachlaß veröffentlichter Essay „Rudolf Lindau. Ein Besuch“ 1 ’, der eine Einheit mit dem hier erstmals publizierten Entwurf sowie dem Artikel „Verkehr mit Paul Lindau“ bildet.
Die „Paul und Rudolf Lindau“ betitelte Publikation der Nymphenburger Ausgabe enthält den Punkt 9 (vgl. weiter unten, S. 44) des nachstehenden Entwurfs dieses Titels nicht. Punkt 9 setzt der Entstehungszeit des Entwurfs deutliche Grenzen. Er berichtet von einer letzten abendlichen Zusammenkunft Fontanes mit Paul Lindau am 25. Januar 1883 in dessen Wohnung, die zum Zwecke der Vorlesung, bzw. Anhörung von Paul Lindaus Stück „Mariannes Mutter“ 7 zustandegekommen war. Der Entwurf kann also nicht vor dem 25. Januar 1883 beendet worden sein. Die Bemerkung in Punkt 9, daß Lindaus Stück „in dem neuen ,Deutschen Theater 1 im Herbst 83 aufgeführt werden soll“ (Hervorhebung — Ch. Sch.), begrenzt die Entstehungszeit nach der anderen Seite hin mit spätestens Sommer 1883. Bei der Zusammenkunft im Hause Paul Lindaus „näherte“ sich Fontane Rudolf Lindau und „versprach, ihn zu besuchen“ (vgl. weiter unten, S. 45). Dieser versprochene Besuch erfolgte knapp vier Wochen später, am 23. Februar 1883 s . Wahrscheinlich machte sich Fontane erst nach diesem Besuch an eine erste Niederschrift über seine Begegnungen mit den Lindaus, und zwar sowohl an den Entwurf „Paul und Rudolf Lindau“ als auch an den anderen Teil des (anfänglich) selben Vorhabens, eben den Essay „Rudolf Lindau“, dessen Handschrift 1937 noch das Fontane-Archiv der Brandenburgischen Provinzialverwaltung aufbewahrte, die aber heute nicht mehr vorliegt. Eine solche Niederschrift war ja — genau wie bei den Aufzeichnungen über
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