Heft 
(1977) 25
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,Ein Besuch 1 und den im gleichen Band veröffentlichten Artikel über Paul Lindaus ,Zug nach dem Westen 1. Ferner liegt dem Manuskript eine dreiviertel Seite der auf Josef Ettlingers Anordnung hin im Ver­lagsbüro von Friedrich Fontane angefertigten Schreibmaschinenabschrift bei, die den Abschnitt über Paul LindausBenehmen zur Stilke (bis habe einfach renommiert) enthält. Nachstehend kommt der Entwurf Paul und Rudolf Lindau zum erstenmal ungekürzt nach dem hand­schriftlichen Original zum Abdruck. Er enthält Passagen, die in der nach Klette und nach derVossischen Zeitung von 1924 vorgenommenen, ebenfallsPaul und Rudolf Lindau betitelten Publikation der Nymphen­burger Ausgabe fehlen. Um weiterer Forschungstätigkeit eine handliche Vergleichsmöglichkeit zwischen dem 1924 gedrucktenVerkehr mit Paul Lindau und dem bislang ungedruckten EntwurfPaul und Rudolf Lindau zu bieten, wird auch der erstgenannte Artikel aus derVossi­schen Zeitung wiedergegeben. Für unseren nur als Ansatz zu betrach­tenden Aufhellungsversuch der Entstehungsgeschichte von Fontanes Auf­zeichnungen über die Brüder Lindau wurden seine gedruckten Kritiken und Notizen über deren Schaffen herangezogen, ferner sein unveröffent­lichtes Tagebuch von 1881, seine Briefe an Paul Lindau, die weiter unten abgedruckten, im Fontane-Archiv aufbewahrten Abschriften der Briefe der Brüder Lindau an ihn, die Verlagsakten der Firma Friedrich Fontane & Co. und schließlich Fontanes von Josef Ettlinger aus dem Nachlaß veröffentlichter EssayRudolf Lindau. Ein Besuch 1, der eine Einheit mit dem hier erstmals publizierten Entwurf sowie dem Artikel Verkehr mit Paul Lindau bildet.

DiePaul und Rudolf Lindau betitelte Publikation der Nymphen­burger Ausgabe enthält den Punkt 9 (vgl. weiter unten, S. 44) des nach­stehenden Entwurfs dieses Titels nicht. Punkt 9 setzt der Entstehungszeit des Entwurfs deutliche Grenzen. Er berichtet von einer letzten abend­lichen Zusammenkunft Fontanes mit Paul Lindau am 25. Januar 1883 in dessen Wohnung, die zum Zwecke der Vorlesung, bzw. Anhörung von Paul Lindaus StückMariannes Mutter 7 zustandegekommen war. Der Entwurf kann also nicht vor dem 25. Januar 1883 beendet wor­den sein. Die Bemerkung in Punkt 9, daß Lindaus Stückin dem neuen ,Deutschen Theater 1 im Herbst 83 aufgeführt werden soll (Hervorhebung Ch. Sch.), begrenzt die Entstehungszeit nach der anderen Seite hin mit spätestens Sommer 1883. Bei der Zusammenkunft im Hause Paul Lindausnäherte sich Fontane Rudolf Lindau undversprach, ihn zu besuchen (vgl. weiter unten, S. 45). Dieser versprochene Besuch erfolgte knapp vier Wochen später, am 23. Februar 1883 s . Wahrscheinlich machte sich Fontane erst nach diesem Besuch an eine erste Niederschrift über seine Begegnungen mit den Lindaus, und zwar sowohl an den EntwurfPaul und Rudolf Lindau als auch an den anderen Teil des (anfänglich) selben Vorhabens, eben den EssayRudolf Lindau, dessen Handschrift 1937 noch das Fontane-Archiv der Brandenburgischen Pro­vinzialverwaltung aufbewahrte, die aber heute nicht mehr vorliegt. Eine solche Niederschrift war ja genau wie bei den Aufzeichnungen über

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