Issue 
(1977) 25
Page
35
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

Die Gegenüberstellung von Ettlingers und Frickes Aufstellung* 1 der für unser Thema relevanten Aufzeichnungen Fontanes erlaubt die Schlußfolgerungen:

1. Die von Enttlinger 1905 erwähnte, 1937 noch vorhandene, heute aber nicht mehr überlieferte HandschriftGesellschaft bei Paul Lindau

ist gleichzusetzen mit der Beschreibung derHerzogs-Soiree bei Paul Lindau am 21. März 1384, die den Schluß des 1924 von einem Un­genannten veröffentlichten ArtikelsVerkehr mt Paul Lindau bildet. Diese Handschrift ließ Ettlinger alsMaterial kopieren.

2. Die ebenfalls nicht überlieferte HandschriftRudolf Lindau wurde sowohl von Ettlinger 1905 als auch von Fricke 1937 ohne Untertitel aufgeführt.

3. Die einzige überlieferte HandschriftPaul und Rudolf Lindau, die aus Teilstücken besteht (Schilderung der Begegnungen mit Paul Lin­dau, Beschreibung der Wohnungen, Kritik an derGegenwart) und die Ettlinger alssehr fein und amüsant besonders auffiel, wurde von ihm für eineZusammenarbeitung in einem Essay in Betracht gezogen. Die Handschrift war, nachdem Klette sie 1922 1923 noch in Neuruppin benutzt hatte, über Paul und Sophie Dobert in die Preu­ßische Staatsbibliothek Berlin gelangt und lag daher bei Hermann Frickes Sichtung 1937 demPaul-und-Rudolf-Lindau-Komplex des Fontane-Archivs nicht mehr bei.

4. Von allen 1905 durch Ettlinger aufgenommenen Handschriften wurden Kopien angefertigt (auch von den Aufzeichnungen über Rudolf Lindaus Werke, wie die Abschriften im Theodor-Fontane-Archiv Potsdam be­weisen).

5. In beiden Quellen taucht keine HandschriftVerkehr mit Paul Lindau oder eine andere auf, die dieser entsprechen könnte.

So findet die in den Anmerkungen der Nymphenburger Fontane-Ausgabe ausgesprochene Vermutung, es handle sich bei dem AufsatzVerkehr mit Paul Lindau um eineNeufassung des EntwurfsPaul und Rudolf Lindau"' 1 , ihre Bestätigung. Es gibt jedoch keinen Hinweis, daß diese von Fontane selbst vorgenommen worden ist. Allerdings könnte nur eine sehr einfühlsame Hand und ein guter Fontane-Kenner am Werk gewesen sein. Der Wegfall des Punkts 9 mit der Kritik an Paul Lindaus StückMariannes Mutter zeugt von der Kenntnis der Benutzung dieses Punktes inRudolf Lindau. Da auch der über Paul Lindaus Stück Tante Therese handelnde Punkt 5 in F ortfall kommt, gibt es in dem ArtikelVerkehr mit Paul Lindau überhaupt keine Bemerkungen mehr über Lindaus Theaterstücke, d. h. auch keine Kritik. Entfallen ist auch allzu Amüsantes wie z. B. Paul LindausBenehmen zur Stilke (diese Seite aus der Schreibmaschinenabschrift vonPaul und Rudolf Lindau' ist wie erinnerlich erhalten geblieben), was dreiviertel des Punktes 4 ausmacht. Über Rudolf Lindau, über den ja 1908 der Essay veröffentlicht, wurde, wird nichts mehr ausgesagt. Nur eine einzige (und zwar die

35