Heft 
(1977) 26
Seite
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Berlin, 1. Febr. [18]93. Potsd. Ster . 134 c.

Hochgeehrter Herr.

Ergebensten Dank für Ihre Karte. Ich habe diesen Winter wirklich Erinnerungen niedergeschrieben, aber wie ich Ihnen schon sagen durfte, es ist ganz unmöglich, einzelne Kapitel daraus zu entnehmen; Sie würden nichts davon haben und was übrig bliebe, wäre, weil zusammenhanglos, gar nicht zu brauchen. Ich habe vor, das Ganze in der Rundschau drucken zu lassen. In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane.

7 . Berlin, 19. Okt. [18]95

[Poststempel]

Herrn Dr. Josef Ettlinger.

Hochverehrter Herr.

Besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Ich schicke Ihnen eins der Gedichte aber nicht die Luren und nicht die Semnonen sehr bald, in spätestens 14 Tagen. Bis dahin und weiter in vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane.

Anmerkungen

1. Eigenh. Brief m. U. 1 S. (Sign.: FA D 1)

Salomon Hirzel (1804-1877) war Mitinhaber der Weidmannschen Buchhandlung und begründete 1853 in Leipzig die eigene Fa. S. Hirzel. Bei dem von Fontane 1855 besprochenen Buch Gustav Freytags handelt es sich um den zeitdokumen­tarisch angelegten RomanSoll und Haben (1855). Die Besprechung Fontanes erschien in Nr. 16 des Literatur-Blattes derDeutschen Rundschau vom 26. Juli 1855.

2. Eigenh. Brief m. U. 3 S. (Sign.: FA D 3)

Der Brief ist an einen unbekannten Verleger gerichtet (vielleicht an Katz, Des­sau, s. Brief an Wolfsohn v. 26. 5. 1859). Aller Voraussicht nach handelt es sich um die Herausgabe von Fontanes Büchern:

1.Aus England. Studien und Briefe über Londoner Theater, Kunst und Presse. Stuttgart: Ebner & Seubert 1860.

2.Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin: Jul. Springer 1860.

3.Balladen. Berlin: Hertz 1861.

Theodor Fontane war von September 1855 bis Januar 1859 im Aufträge der Centralstelle für Presseangelegenheiten als Berliner Korrespondent in London. Bei der von Fontane erwähnten Regierung handelt es sich um das Kabinett Otto Theodor von Manteuflel (18051882), der ein Vertreter der sogenannten Reaktionszeit war. Manteuflel regierte von 1850 bis 1858 und vertrat einen bürokratischen Absolutismus und eine vorsichtige Neutralitätspolitik nach außen. Wir verweisen auf Charlotte Jolles:Theodor Fontane und die Ara Manteuflel. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Ge­schichte. Neue Folge derMärkischen Forschungen. Bd 49/50. 1937/38, S. 57124.

3. Eigenh. Brief m. U. 1 S. (Sign: FA D 5)

Der Brief ist an einen unbekannten Redakteur gerichtet. Im Frühjahr 1887 erschien Fontanes Buchausgabe vonCCcile bei Dominik, und vom 24. Juli bis zum 23. August wurdeIrrungen, Wirrungen in derVossischen Zeitung abgedruckt. Im Sommer begannen Fontanes Arbeiten anUnwiederbringlich. In den folgenden Jahren 1888/89 fand jedoch Fontane zu märkischen Arbeiten zurück.Fünf Schlösser wurden abgeschlossen; 1889 arbeitete er an der Erweiterung des BandesGrafschaft Ruppin und plante sogar ein Buch Das Ländchen Friesaek, zu dem sich zahlreiche Vorarbeiten im Fontane- Archiv befinden.

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