4i F. hat sich verschiedentlich auch zu Fragen der Komposition und der Maltechnik geäußert. In diesem Zusammenhang ist eine treffende Rezension des Bildes von Eduard Meyerheim „Dorfschule“ auf der Berliner Kunstausstellung von 1862 zu nennen. F. schreibt, Inhalt und Form würden sich nicht decken: „Man darf vielleicht Blumen in dieser Weise malen oder ein Architekturbild oder vielleicht (aber schon kaum) eine gepuderte Rokoko-SChönheit, die zu Balle geht; Dorf)ungen aber verlangen einen breiteren Pinsel. Couplets darf man nicht in Sonetten schreiben.“ S. Aufsätze zur bildenden Kunst. NFA Bd. XXin.l S. 201 f. Im Prinzip die selben Einwände Anden sich bei Richard Hamann gegenüber der. späteren Werken Meyerheims mit bäuerlicher Thematik. vgl. dazu Hamann, Die deutsche Malerei im 19. Jahrhundert. Leipz. Bin. 19H, S. 87, Probleme der Komposition bei Landschaftsdarstellungen mit Staffage tat F. wiederholt in seinen Rezensionen der Gemälde von Wilhelm Gentz aufgegriffen. Zu dem Bilde „Lager der großen Mekkakarawane“ bemerkt er: „Die Größe der Karawane verschlingt entweder die Wüste, oder die Wüste verschlingt die Karawane. . Alle üblichen, kontrollierbaren Größenverhältnisse sind verschwunden, und etwas Mikroskopisches, Ameisenhaftes ist übriggeblieben.“ S. Aufsätze zur bildenden Kunst. NFA Bd. XXIII,1 S. 219. D. h. F. hat die gleichwertige Behandlung von Landschaft und Staffage, das Fehlen einer klaren Ordnung und Akzentuierung in diesem Bilde sehr richtig empfunden.
45 Vgl. Brief an James Morris v. 3. Juni 1897: „Wir haben beispielsweise jetzt eine Schule in Worpswede [. ..] Es sind vier oder fünf junge Maler, die sich auf ein Dorf zurückgezogen haben und da klösterlich nebeneinander leben, nur noch in gelegentlichem Verkehr mit den Bauern. Ich ffnde das sehr richtig.“ In: Von Dreißig bis Achtzig S. 476. Ebenda S. 462 Brief an seine Tochter vom 19. März 1896: „[...) Ich gehe, wie Dir Mama wohl schon geschrieben hat, unruhigen Tagen entgegen: Sitzungstage, Maltage. Ich freue mich aber darauf, einmal, weil es nun doch endlich mal ein richtiger Maler ist, dem ich in die Hände falle, dann weil Liebermann ein ebenso liebenswürdiger wie kluger Mann ist.“
46 Aufsätze zur bildenden Kunst. NFA Bd. XXHI.l S. 492.
47 Aufsätze zur bildenden Kunst. NFA Bd. XXHI.2 S. 25.
48 SZL S. 218.
49 Hans-Heinrich Reuter, Fontane. Berlin 1968. Bd. I S. 447.
50 SZL S. 67.
51 AZL S. 29.
52 AZL S. 31.
53 AZL S. 31.
54 AZL S. 31.
55 Brief vom 26. Juli 1884. FFR S. 263.
56 AUFR Bd. I S. 219 f.
57 AUFR Bd. I S. 221.
58 AUFR Bd. II S. 203.
59 Fontane: Die Berliner Kunstausstellung. In: Das Vaterland. Beilage zu Nr. 23
vom 27.
9. 1860.
60
Aufsätze
zur
bildenden
Kunst.
NFA
Bd.
XXIII, 1 s.
225 f.
61
Aufsätze
zur
bildenden
Kunst.
NFA
Bd.
XXIH.l S.
228 f.
62
Aufsätze
zur
bildenden
Kunst.
NFA
Bd.
XXIII,1 S.
288 f.
63
Aufsätze
zur
bildenden
Kunst.
NFA
Ed.
XXIII,1 S. 284.
64
Aufsätze
zur
bildenden
Kunst.
NFA
Bd.
XXIII.l S.
294.
200