daß „Graf Petöfy“ ins Französische übersetzt werden sollte. 49 Außer dem in den Anmerkungen zun 1 Hertz-Brietwechsel erwähnten Brief muß es wenigstens einen weiteren gegeben haben, da Thaysen sich darauf beruft, daß es sich um eine autorisierte Übersetzung handele, und daß das Buch in der dänischen Übersetzung aut Wunsch des Verfassers den Titel „Gräfin Holk“ haben sollte. Der Untertitel ist aber wohl vom Übersetzer, um das Interesse des dänischen Publikums zu wecken. Fontane hätte kaum diesen Titel Vorschlägen können.
Zur Übersetzung Thaysens wäre zu sagen, daß sie sich getreu, manchmal zu getreu an den deutschen Text hält. Dänische Namen werden korrigiert, wo sie falsch sind (Brigitte Gjoe statt Brigitte Goje), die Fehler Fontanes über nicht verbessert, vielleicht aus Unkenntnis des Hintergrundes. So z. B. als Schleppegrell über Herluf Trolle spricht und die Explosion des schwedischen Admiralschiffes „Makalös“. das von Fontane „Makellos“ genannt wird, übersetzt er den Namen mit „Pletfri“, also „Fleckenlos“. Für einen geschichtskundigen dänischen Leser sicherlich ein völlig unverständlicher Fehler, der sich nur so interpretieren ließe, wie Demetz es getan hat. 50
Wieviele Leser der Roman in Dänemark gehabt hat, läßt sich schwer abschätzen. Auf jeden Fall ist der Roman „Aus der Zeit Friedrich VII.“ nicht in das literarische Bewußtsein Dänemarks eingedrungen, obwohl er in seiner Grundtendenz, Niedergangserscheinungen Dänemarks darzustellen, und in gewissem Umfang auch durch seine stilistischen Mittel den dänischen Autoren des „Modernen Durchbruchs“ nicht allzu fern steht. Es sollte versucht werden, einen kurzen Überblick über die Beziehungen Fontanes zu Dänemark zu geben. Es konnten nur Ausschnitte sein. Allein die Behandlung des Buche« über den ..Srhlesw ! g-Holsteinischen Krieg von 1864“ und seine Auswirkungen auf das dichterische Werk Fontanes (Balladen, Romane, Fragmente) würde einen ganzen Aufsatz erfordern. Ausgeklammert wurde daher fast alles, was damit in Zusammenhang steht. Besonders herausgestellt wurden die Punkte, die nicht allgemein bekannt sind. Deshalb ist der Abschnitt über „Unwiederbringlich“ auch verhältnismäßig kurz gefaßt. Es mag aber deutlich geworden sein, daß Dänemark und darüber hinaus Skandinavien insgesamt einen wichtigen Platz im Werk Fontanes einnehmen.
Anmerkungen
1 Th. Fontane, Sämtliche Werke, I. Abt., Bd. 4, Hanser Verlag, München 1963, ^
■*1
2 Th. Fontane, Sämtliche Werke, in. Abt., Bd. 4, Hanser Verlag, München 1973,
S. 534.
3 Th. Fontane, Sämtliche Werke, IV. Abt., Bd. 1, Hanser Verlag, München 1976,
S. 129.
4 F. Graef, Schleswig-Holsteinische Geschichte I, Leipzig/Berlin o. J. (Quellensammlung für den geschichtlichen Unterricht auf höheren Schulen Nr. 110),
S. 29.
5 Th. Fontane. Briefe. Zweite Sammlung. Hrsg, von Otto Pniower und Paul Schlenther. Berlin 1909, Bd. 2. S. 426.
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