Offenbar sieht Fontane einen Zusammenhang zwischen den Linden und dem Namen des Ortes, der auch tatsächlich besteht, ahd. linda, linta, „die Linde“
(Förstemann, II. 2, S. 77)
Die Endung -ow läßt auf eventuell vorhandene slawische Bevölkerungsteile schließen, auf jeden Fall auf einen Slawisierungsprozeß, dem der Name unterlag.
Molchow
Fontane schreibt über den Ort:
„alles hell und licht, im rechten Gegensatz zu Molchow. das mit seinem finster anklingenden Namen an alle Schrecken des Schillerschen Tauchers mahnt.“ ^
Hier läßt sich Fontane in einer bei ihm doch häufiger ahzutreffenden subjektivistischen Art und Weise der Analyse und Darstellung offensichtlich vorn bloßen Klang des Namens leiten und mag an folgende Zeilen aus Schillers ..Taucher“ gedacht haben:
„Wie’s, von Salamandern und Molchen und Drachen sich regt in dem furchtbaren Höllen rachen.“ 211 Molchow ist entstanden aus altem Malachov und ‘Malechov (Kosenamen)
(Trautmann, I. S. 102)
Die beiden letzten Namen werden von Fontane nicht richtig erklärt. Bei Buckow läßt er sich spontan von seinen Empfindungen leiten; die seiner Meinung nach slawische Herkunft von Brandenburg resultiert aus nicht genügender Geschichts- und Quellenkenntnis des Namens.
Buckow
Fontane beschreibt seine Empfindungen beim Hören des Namens: ..Buckow hat einen guten Klang hierzuland..., und bei bloßer Nennung des Namens steigen freundliche Landschaftsbilder auf: Berg und See. Tannenabhänge und Laubholzschluchten, Quellen, die über Kiesel plätschern. und Birken, die vom Winde halb entwurzelt, ihre langen Zweige bis in den Waldbach nieder tauchen.“ 30
Einen Zusammenhang mit der wirklichen Bedeutung sieht Fontane offenbar nicht.
ein typisch slawischer Name
Ortsname abgeleitet aus der Pflanzenwelt
polab.-pomoran. ‘buk, „Buche“ (Trautmann, II, S. 39)
Brandenburg
Von Fontane als Wendenfeste mit dem slawischen Namen Brennabor gedeutet.
Die Sprachwissenschaftler sind unterschiedlicher Meinung:
„G. Hey erklärt Br. an der Havel aus slav. bran, wehr, branafte. die Leute von der Wehrfeste. Dies slavische Wort wäre dann von den Deutschen angepaßt an das bekannte brand, Schwert, wozu ags. brant. erhaben, hoch.“ (Förstemann, II. 1, S. 567)
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