Arbeiten vollendet, z. B. Museumskataloge, Führungsschriften und Zeitschriftenaufsätze sowie die Edition „Briefe Fritz Reuters an seinen Verleger Dethloff Carl Hinstorff“, 1971, mit der eine echte Lücke in der Reuterforschung geschlossen werden konnte, und die völliges Neuland betretende wirkungsgeschichtliche Studie „Fritz Reuter im Urteil der Zeitgenossen“, 1975.
Neben dem Publizieren der Forschungsergebnisse gehören zur Öffentlichkeitsarbeit des Reuter-Literaturmuseums noch folgende Formen: Eine aus 35 gerahmten Tafeln bestehende Wanderausstellung zum Thema „Fritz Reuter — Dichter und Demokrat“ befindet sich im ständigen Einsatz, vor allem in Kulturhäusern auf dem Lande und in Dorfklubs. Das sind vornehmlich auch die Stätten, wo die Mitarbeiter des Museums jährlich rund 50 Lichtbildervorträge über „Fritz Reuter — Leben und Werk“ halten. Großer Beliebtheit erfreut sich die seit Jahren nun schon durchgeführte Veranstaltungsreihe „Plattdeutscher Abend im Museum“. Es finden jährlich etwa sechs solcher niederdeutscher Leseabende statt, die viel Vergnügen an der plattdeutschen Mundart und der in ihr geschriebenen Lteratur bereiten.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ist nicht nur zu einem kulturellen Mittelpunkt Stavenhagens, sondern zu einer vielbesuchten Kulturstätte für alle Bürger der DDR geworden. Von Juli 1974 bis Jahresende 1976 haben es 47 500 Menschen besucht. Aus dem kulturellen Alltag besonders der Bevölkerung im Norden unseres Landes ist es nicht mehr wegzudenken.
Anmerkungen
1 Brief von Luise Reuter an Marie Peters, vom 30. 8. 1867, in: Gaedertz, Karl Theodor: Fritz Reuter-Kalender auf das Jahr 1908, S. 60
2 Vgl. Gaedertz, Karl Theodor: Fritz Reuter, Reclam Verlag, Leipzig o. J., S. 226
3 Taylor, Bayard: Ein amerikanischer Brief aus Thüringen, in: Die Gartenlaube, 1868, Nr. 7, S. 110
4 Theodor Fontane: Aufzeichnungen zur Literatur. Herausgegeben von Hans- Heinrich Reuter, Berlin und Weimar, 1969, S. 345
5 Vgl. schobeß, Joachim: Die Bibliothek Theodor Fontanes, in: Fontane-Blätter, Bd. 2, Heft 8, 1973, S. 561
6 Vgl. Ebenda, S. 556
7 Fontane an Georg Friedlaender, vom 8. Januar 1895
8 Fontane an Georg Friedlaender, vom 19. März 1895
Beide Briefe wurden zitiert nach Hay, Gerhard: Fontane als Kritiker Heinrich Seidels. Zu unveröffentlichten Briefen Fontanes, in: Fontane-Blätter, Bd. 2, Heft 8, 1973, S. 567 f.
9 Hierauf, insbesondere auf die an Reuter angelehnte atmosphärische Gestaltung von Pastoren- und Adelsszenen in „Unwiederbringlich“ und „Effi Briest“, verweist auch Kurt Batt in seinem beachtenswerten Aufsatz „Reuter und die Folgen“, in: Trajekt, Heft 10, Hinstorff Verlag, Rostock, 1978, S. 37
10 „Ellemklipp“, in: Theodor Fontane. Romane und Erzählungen in acht Bänden, herausgegeben von Peter Goldammer u. a„ Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 1969, Bd. 3, S. 292 - Sämtliche folgenden Werkzitate Fontanes sind dieser Ausgabe entnommen.
11 Ebenda, S. 229 f. - Weitere umfassende plattdeutsche Dialogpassagen finden sich in:
„Vor dem Sturm“, I, Bd. 1, S. 11 f.: