erfolgte aus Anlaß der Archivgründung in der Halle am gleichen Platz durch junge Schauspieler.
Nach der Sicherung eines festen Haushaltsbetrages für das Archiv durch die Stadt Radebeul konnten durch zahlreiche Ankäufe wesentliche Ergänzungen des Bestandes erfolgen. Gute Unterstützung hierbei boten die Antiquariate unserer Republik. Angebahnte Beziehungen zu den Familien Gerhart und Carl Hauptmanns ergaben ebenso erfreuliche Bereicherungen wie die Verbindung zu Menschen, welche beiden Dichtern nahestanden Auch durch die Bearbeitung literarischer und kunsthistorischer Nachlässe, die der Archivleiter in und außerhalb Dresdens übernahm, konnte er nicht nur dem Bestand zahlreiche Stücke zuführen, sondern anderen öffentlichen Sammlungen Werke überlassen, die allenthalben willkommen waren. Auch solche Bemühungen ergaben mehrfach Einmaligkeiten. Es gelang unter anderem das einzig vorhandene Typoskript von Hauptmanns „Klage um Dresden“ vom 29. Mörz 1945, von ihm handschriftlich signiert, für das Archiv zu sichern. Aus der Reihe der weiteren Zugänge seien nur einige der bedeutendsten erwähnt. Es erhielt das Archiv als Schenkung aus Wieri 22 Erstausgaben von Werken Carl Hauptmanns, von denen die meisten mit handschriftlichen Widmungen von ihm versehen sind. Ferner kamen mit 177 (235 Blatt) meist handgeschriebene Briefe Carl Hauptmanns, Typoskripte seiner Werke. Sekundärliteratur und andere Stücke. — In Berlin West übernahm der Archivleiter aus Privathand als Schenkung das letzte noch vorhandene Exemplar der Totenmaske Carl Hauptmanns. — Aus dem Nachlaß von Professor Johannes M. Avenarius, Berlin, konnten insgesamt 274 Positionen, vorwiegend Typoskripte, künstlerische Arbeiten, Briefe Gerhart Hauptmanns und seiner Gattin und andere Hauptmanniana als Anerkennung für die laufende Betreuung des Archives von Prof. Avenarius dem Bestand des Archives zugeführt werden. — Graphische Arbeiten zum Werk Gerhart Hauptmanns in Entwürfen, Skizzen und im Endzustand wurden aus dem Nachlaß des Dresdener Malers Otto Schubert erworben. —
So entwickelte sich der Bestand des Archives im Laufe der fast drei Jahrzehnte des Bestehens zu einer Spezialsammlung bedeutenden Umfanges und Gehaltes Mit ihrer Hilfe konnte Schülern, Studenten, Doktoranden, Wissenschaftlern und anderen Interessenten vielseitig zum Teil umfangreiche Hilfe für Hauptmann-Arbeiten geboten werden. Für zwei Veröffentlichungen über Gerhart Hauptmann erfolgte unmittelbar Mitarbeit und Zuarbeit. Für das Institut für Weltliteratur, Abteilung l iterarisches Erbe, Moskau, sind zum Teil sehr umfangreiche Arbeiten geleistet worden. In Beiträgen für Zeitungen und Zeitschriften wurde vom Archivleiter mehrfach auf die Arbeit des Archives hingewiesen. Steigende Besucherzahlen im Archiv deuten auf das zunehmende Interesse an seiner Wirksamkeit. Sehr anerkennende Äußerungen in- und ausländischer Besucher unterstreichen die Bedeutung seines Bestehens und seiner Leistungen Die Arbeit des Archivleiters wird ehrenamtlich geleistet. Abschließend sei dankbar vermerkt, daß der Rat des Bezirkes Uresden laufend eine Aufwandsentschädigung gewährt und auch die Stadt Radebeul es an erfreuenden Zeichen der Anerkennung nie fehlen laßt. fSiehe Gotthard Erler: „Fontane und Hauptmann“. — In: Fontane- Rlätter. Bd 2. 1972, S. 393-402. Die Redaktion.)
— Alexander Münch —
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