Die Gräber von Gorm Grymme und Thyra Danebod
Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, ist das Rätsel um die seit 1820 vergeblich gesuchten Gräber des letzten heidnischen Wikinger-Königspaars Gorm und Tyre aus dem 9. Jahrhundert scheinbar gelöst. Der Mitarbeiter des dänischen Nationalmuseums Knud Krogh, der zwei Jahre lang auf Jütland Ausgrabungen in der Kirche von Jelling vorgenommen hat, entdeckte kürzlich Skelettreste von zwei Personen verschiedenen Geschlechts, einen kunstvollen Silberschmuck sowie Reste von Goldfäden aus der einstigen Bekleidung der Beigesetzten. Das alles deutet darauf hin, daß dort Personen der königlichen Familie bestattet wurden. Der Überlieferung nach hatte Harald Blauzahn für seine Eltern Gorm und Tyre um 980 zwei Runensteine in Jelling errichten lassen, die zu den wertvollsten Quellen dänischer Geschichte zählen. — Lange Zeit hatten Wissenschaftler in zwei großen Jellinger Hügeln die Gräber von Gorm und Tyre vermutet. Die Öffnung einer Grabkammer im Jahre 1820 förderte jedoch nur einige silberne Schmuckgegenstände zutage. Bisher hatte man daher angenommen, daß Grabräuber die Kammer geplündert hatten. Nach den jüngsten Funden gelangten die Archäologen nun zu der Auffassung, daß die Toten auf Wunsch von Blauzahn später noch einmal umgebettet wurden und ein christliches Begräbnis erhielten, wonach über der Grabstätte eine Kirche errichtet wurde. (ND. 18. 19. 3. 1978, siehe ferner: Theodor Fontane: „Gorm Grymme“.)
Fcmtanedenkmal in Potsdam
Im Bereich der Neugestaltung der Potsdamer Wilhelm-Külz-Straße entsteht in der Nähe des früheren Neustädler Tores ein etwa 3,20 m hohes Fontanedenkmal (mit Sockel 6,50 m). Ausführender Künstler ist der akademische Bildhauer Dietrich Rohde, Blankenfelde, Schüler von Professor Dr. hc. Richard Scheibe. Das Fontane-Archiv unterstützte den Künstler mit Bildmaterial und Facsimeles aus seinem Bestand.
Interesse für E. T. A. Hoffmann in der Sowjetunion
1976 war für die sowjetischen Germanisten ein „Hoffmannjahr". Der 200. Geburtstag des deutschen romantischen Dichters E. T. A. Hoffmann wurde in der Sowjetunion angemessen gewürdigt. In verschiedener Städten fanden wissenschaftliche Symposien statt, die dem Leben und dem Schaffen des Dichters gewidmet waren, Ausstellungen zeigten Illustrationen zu Büchern E. T. A. Hoffmanns, und in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften erschienen Gedenkartikel. (Aus: Sowjetunion heute. Jg. 22, H. 5 v. 1. 3. ’977. Hrsg.: Presseabteilung der Botschaft der UdSSR. Bonn.)
Gesamtausgabe Tolstois in 22 Bänden
Moskau (ADN-Korr.). Eine 22bändige Gesamtausgabe der Werke Tolstois bereitet der Moskauer Verlag „Künstlerische Literatur“ zum bevorstehenden 150. Geburtstag des russischen Schriftstellers vor. Weiterhin werden in der Sowjetunion Tolstoi-Werkausgaben, darunter auch Neuübersetzungen, in über zehn Sprachen nationaler Völkerschaften des Landes erscheinen. Die Werke Tolstois wurden in 98 Sprachen übersetzt. (Siehe E. M. Volkov: „Theodor Fontane und lev Tolstoj“. — In: Fontane-Blätter. H. 26. 1977.)
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