mit der Sie in den Anmerkungen Sachverhalten nachspüren, die Umsicht, mit der Sie in Nachworten Urteile begründen, und die Behutsamkeit, mit der Sie philologische Entscheidungen fällen. Darin drückt sich eine wissenschaftliche Sensibilität aus, wie sie nicht zuletzt auch dem Fontane-Band in der Sammlung Metzler (zweite Auflage 1976) und damit allen zugute gekommen ist, die sich mit Fontane beschäftigen. Dieser Band, der aus gediegener Kenntnis der Materie die „Realien“ bereitstellt, den Forschungsstand aufarbeitet, präsentiert sozusagen — neben Forschung und Edition — den dritten Aspekt Ihres Lebenswerkes: die Lehre. Ja, man darf in der Tat Ihre langjährige Lehrtätigkeit in London nicht vergessen, wenn man nach den Ursachen für die opulente englische Fontane-Forschung fragt. Ich glaube schon, daß die anhaltenden wissenschaftlichen Bemühungen um Fontane in Westeuropa zwei prominente Stimulatoren haben: Pierre-Paul Sagave in Frankreich und Charlotte Jolles in England — Bemühungen, die vielfach ausstrahlen und anregen.
Liebe Charlotte Jolles, Sie schreiben in dem eben genannten Realienband, daß das Fontane-Archiv in Potsdam (zu dessen häufigen Besuchern Sie gehören) zum Mittelpunkt der Fontane-Forschung geworden sei und daß die Entwicklung nach 1945 in der Entstehung der „Fontane-Blätter“ gipfele, „womit die Fontane-Forschung zum erstenmal ihr eigenes Veröffentlichungsorgan erhielt“. Dies ist eine verpflichtende Formulierung, und wir hoffen, daß wir ihr auch mit dem vorliegenden Heft genügen.
Herzlich Ihr
Gotthard Erler
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