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FONTANE
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BLATTER
Band 1, Heft 5
1967
CHARLOTTE JOLLES (London)
„Und an der Themse wächst man sich anders aus als am ,Stechlin'."
Zum Englandmotiv in Fontanes Erzählwerk.
Die Bedeutung Englands für Fontane ist ein fast unerschöpfliches Thema. Fontanes Beziehungen zu diesem Lande erstreckten sich zeitlich von seinen Swinemünder Kindertagen über sein ganzes Leben, bis zu den letzten Jahren seines Briefwechsels mit James Morris. Sie sind vielfältiger Art gewesen, poetischer, beruflicher und politischer. Das poetische und politische Interesse vereinigten sich schon früh in den vierziger Jahren in seinen Übersetzungen jetzt vergessener politischer Dichterlinge. Die schottische Balladenwelt erwies sich im zweiten Stadium von Fontanes poetischer Entwicklung von allergrößter Bedeutung. Shakespeare gehörte von früh an zu seinem geistigen Besitz, und ein beträchtlicher Teil der Literatur Englands und Schottlands erschloß sich ihm fortlaufend Jahr für Jahr.
Ein kurzer Aufenthalt im Jahre 1844 verstärkte das vorhandene Interesse, bis schließlich der Vater ihm zu den Sommermonaten 1852 in London verhalt und damit „der Begründer des bescheidenen Glückes wurde, das dieses Leben für mich hatte". 1 Berufliche Wünsche führten ihn im Herbst 1855 auf über drei Jahre nach England zurück.
Seine Zeit drüben wird jetzt völlig in Anspruch genommen durch seinen Journalismus, der es ihm zur Aufgabe macht, Land und Leute, die Geschichte Englands, sein politisches Leben und seine Institutionen kennen zu lernen. Die Dichtung schweigt fast völlig, aber der Gewinn dieser Jahre: „Hier hab' ich nun das Leben; die Dinge selbst, nicht mehr blos ihre Be-