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| Päöajog!scke Hochschule
Potadam
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FONTANE
BLÄTTER
Band 1, Heft 6
1968
THEODOR FONTANE
Unveröffentlichte Briefe an den Sohn Friedrich
Berlin, 1. Dezember 84
Mein lieber Friedei! 1
In der Weihnachtsreisefrage habe ich es übernommen, Dir zu schreiben. In erster Reihe halte ich es für besser, Du kommst nicht, es ist doch kostspielig, dabei nur kurze Zeit, Erkältung möglich, ja wahrscheinlich; außerdem soll man solche Dinge nicht zu sehr aufs Gefühlvolle stellen; ist Dir aber andererseits zu heimwehig ums Herz, so sollen Dir die 30 Mark gern zur Verfügung gestellt werden, d. h. also ohne alle nachträglichen Redensarten. Dein praktischer Sinn wird das Richtige wählen, wobei ich das Kommen eventuell ebenso gut rechne wie das Nichtkommen. Denn auch seinem Heimweh gehorchen, kann praktisch sein. Tante Witte 2 ist heute zu Tisch bei uns, eben soll es los gehen, — wir essen einen Hasen, den George 3 geschickt hat. 1000 Grüße. Wie immer Dein alter Papa.
Berlin, 23. Januar 90 Potsdamer Str. 134 c
Mein lieber Friedei.
Dominik 4 , der gestern Abend eine Stunde hier war, hat mich über den Stand der Sache unterrichtet; ich schreibe Dir in der Angelegenheit auch noch, wenn ich irgend kann am Sonnabend, wahrscheinlich aber erst am Dienstag, da Sonntag u. Montag wegen Tolstois Stück in Wegfall kommen. Ergeh es Dir gut, grüße Levy. 5 Dein alter Papa.
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