In memoriam Kurt Schreinert
16. Juli 1901 (Brandenburg [Havel]) — 12. Februar 1967 (Göttingen)
Am 12. Februar jährte sich der Tag, an dem vor einem Jahr Herr Professor Dr. Kurt Schreinert, Nestor der Fontaneforschung, starb. Wir veröffentlichen aus diesem Anlaß die Eintragung Kurt Schreinerts in das Gästebuch des Fontane-Archivs und eine Fotografie, die uns Frau Annemarie Schreinert freundlicherweise zur Verfügung stellte.
Wie gern und dankbar erinnere ich mich meiner vielen schönen und produktiven Stunden im Fontane-Archiv in Potsdam und hoffe zuversichtlich auf eine häufige Wiederholung! In welche Fontane- Schätze gewann ich dort Einblick und wie freundwillig wurden sie mir gereicht! Ich habe bei meinen meist mehrtägigen Besuchen im Archiv stets einen reichen Gewinn davongetragen. Dabei gedenke ich auch der nicht minder ergiebigen Fontane-Gespräche im Potsdamer Klosterkeller, der mehrfachen Besuche im Schloß Sanssouci, der Wanderungen in die Kirche und auf den Friedhof in Bornstedt und vor allem der wundervollen Fahrt in Fontanes ruppinsche Heimatlandschaft, nach Wustrau, Kloster Lindow, Karwe, nach Neuruppin und Rheinsberg und an die Ufer des Großen Stechlin, die dem Gelesenen erst die lebendige Anschauung gaben. Dem Fontane- Archiv und seinem stets hilfsbereiten Leiter dafür zu danken, ist mir ein herzliches Anliegen. Ich rufe ihm zwei (leicht variierte) Fontane- Strophen zu:
Un de Sünn geiht up, un de Sünn geiht dal Drehunnertfiefunsöstigmal —
Un ick kann’s nich seggen oft genog:
Das Fontane-Archiv, es lebe hoch.
Und dem Archiv und mir:
Vorwärts denn und haltet Tritt,
Immer den Fontane in die Mitt’;
Sehn beide den, verzeihen sie gern —
Dienen ja beide demselben Herrn.
V
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In Dankbarkeit!
Göttingen, den 2. Februar 1965
Professor Dr. Kurt Schreinert
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