Lade, (deklamiert mit den gewöhnlichen steifen Armbewegungen)
Ich bin dein Sohn, der Lute,
Mit der Puff- und Karpfenschnute,
Ich kucke, weil’s mir so gefällt,
Gleich nach drei Seiten in die Welt.
Ich bin der kleine Lude.
Da heute dein Geburtstag ist Und du mein guter Vater bist,
So bring ich dir fürs nächste Jahr Zwei Dutzend frommer Wünsche dar.
Ich bin der kleine Lude.
Doch nein, ich wünsch zu jeder Frist Dir das, was dir das Liebste ist,
An deinen Kindern Lust und Freud Und viele Tage so wie heut.
Ich bin der kleine Lude.
Pinne. Gut, mein Sohn Lude, sehr gut. Komm zu Deinem Vater, sollst einen Kuß haben, so; netter Junge, Elisabeth, ist Dir doch aus’m Gesicht geschnitten.
Elisabeth. Nu, Fritze, alter Zierpeter, wird’s bald? Wie lange soll Vater noch warten? Soll ich nachhelfen? Na, warte nur, ich komm schon, (stürzt auf ihn los und prallt zurück) Junge, er hat ja ’ne Rotznase, Vaters Geburtstag un ’ne Rotznase! O Gott, Gott, was man an seinen Kindern erlebt! Wo hat er sein Schnupftuch, verdammter Schmier- flnke.
Pinne. Aber Mutter!
Elisabeth. Still, Pinne! Störe mich nicht, wenn ich erziehe, (schnaubt Fritzen die Nase) Nun, vorwärts.
Fritz, (ängstlich und weinerlich)
Ich bin der arme Fritze,
Der ich in Sexta sitze;
Ich sitz schon drin seit zween Jahr,
Weil immer ich der Faulste war,
Ich armer, armer Fritze.
Doch liebes, gutes Väterlein,
Ich sehe ja mein Unrecht ein,
Und werden will ich gut und fromm,
Damit ich mal nach Quinta komm,
Ich armer, armer Fritze.
Und wenn ich auch als fauler Knab Stets traurige Zensuren hab,
Ich liebe meinen Vater doch,
Und mehr als mancher Fleißge noch,
Ich armer, armer Fritze.