Prowe mit Vogel, ich suchte einen Stock für Prowe, er für sich. Trafen uns in der Post; Nörgeleien wegen des Stocks, tauschten. Um 3 Uhr Abfahrt. Tat mir sehr leid, da ich sehr vertraut mit ihm war, eigentlich mit ihm am meisten; wer weiß, ob wir uns Wiedersehn. Etwas trübe mit Fontane Caffö getrunken, dann nach dem Hofjäger, saure Milch, dann zu mir, ziemlich heiter, bis er fortging, s’war mir aber doch nicht so recht zu Mut. Arbeiten hilft.
Dienstag 18. [Juni.] [...] dann zu Kuhn und Fontane. Beide nicht zu Haus. Hübscher Weg, auch Wollmarkt.
Mittwoch 19. [Juni.] [...] Abend zu Kuhn und Fontane, keiner zu Haus.
Freitag 21. [Juni.] [Ausführlich über eine Vorlesung Schellings, dann:] Abends bei Kuhn. 1 Stunde; er reist ins Seebad. Abends Fontane bis 12. — Gearbeitet noch und zu Bett.
Montag 1. July. Zu Haus faul. Nachmittag Fontane bei mir, dem ich Ged. vorlas. Sehr verzweifelt. Mittag bei Hakes. Holte mir 15 Rtler.
Mittwoch 3. July. Abends bei Fontane, wo ein H. von Löpel [sic!] und Boßhart etwas disputiert, ruhig, aber etwas scharf.
Donnerstag 4. [July.] [...] Abends Fontane bei mir. Rührei gemacht. Grogk. Blieb die Nacht bei mir, bis Freitag 5. Früh mit Fontane Kaffö getrunken, dann gearbeitet.
Montag 8. [July.] [...] Abends holte mich Fontane zum Spaziergang ab; was mich zerstreut; wozu aber.
Dienstag 9. [July.] [...] Abends zu Fontane und Michaelis, die beide nicht zu Haus.
Mittwoch 10. [July.] Mittag bei Fontane gegessen [...]
Sonnabend 20. — Sonnabend 26. [July.] [...] Gestern [26. July] früh 9 wurde auf den König geschossen, als er nach Schlesien reisen wollte. 2 Kugeln von einem abgesetzten Bürgermeister Zesch [sic!] aus Storkow. 13 Eine Kugel drang bis auf den Brust-Knochen; der König machte Spaß, es kann aber doch moral. Einfluß haben. Abends besuchte mich Fontane. [...]
Sonnabend 26. [July] — Sonntag 3. Aug. [...] Freitag [1. Aug.] wurde mein Ofen umgesetzt etc. [...] Abends blieb und schlief ich bei Fontane. Nettes Vis ä vis. Den Sonnabend war ich bis Mittag noch dort, dann gingen wir zusammen spazieren im Thiergarten; ich ging dann zu Vogel, wo ich mich recht wohl befand; es wurde viel von frühem schönen Zeiten gesprochen; erster Liebe; etwas melancholisch, aber doch schön; auch er war sehr offen. Sonntag früh zu Haus; [...]“
Brief an die Mutter vom 25. Oktober 1844 [Stempel.]
„[.'..] doch muß ich Dir erst noch von der Feier Deines Geburtstags erzählen. Den Tag über war ich zu Haus gewesen und hatte immer
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