3 Vgl. die einschlägigen Arbeiten von Girnus, Heise, John, Koch, Kuszinski, Mitten zwei, Naumann, Pracht, Redeker, Schlendstedt, Schober, Träger, Weimann — auf die an anderer Stelle näher eingegangen wird und denen die vorl. Studie den methodologischen Ansatz dankt.
4 Weimann, R. (Hg.): Realismus in der Renaissance, Aneignung der Welt in der erzählenden Prosa, Berlin und Weimar 1977, S. 46.
5 Wruck, P.: Preußentum und Nationalschicksal bei Theodor Fontnae, Zur Bedeutung von Traditionsbewußtsein und Zeitgeschichtsverständnis für Fontanes Erzählungen „Vor dem Sturm“ und „Schach von Wuthenow“, Diss. Berlin 1967.
6 In dieser knappen Gegenüberstellung werden indessen nicht nur Widersprüche sichtbar, wie sie P. Bange beschreibt (Zwischen Mythos und Kritik. Eine Skizze über Fontanes Entwicklung bis zu den Romanen, in: Fontane aus heutiger Sicht, hg. v. H., Aust, München 1980, S. 17 f.). sehe ich recht, so wirken die politischen Erfahrungen jener Jahre tief ln das poetische Selbstverständnis des Dichters, das sich (vordergründig) auch in der Abwertung von Heine und Herwegh ln diesen Jahren äußert (1854). Die Krise der persönlichen Existenz, die Bange anschaulich entwickelt, umfaßt auch Fontanes Funktionsvorstellung von Literatur. Das Konzept vom Gesellschaftsschriftsteller, zeitweilig verworfen, wird erst später wieder, unter veränderten Bedingungen, neu erfahren und präzisiert. Vgl. Anm. 20.
7 Vgl. H. H. Reuter: Fontane und England, Vorwort zu: Theodor Fontane, Wanderungen durdh England und Schottland, 1. Bd., Berlin 1979 — s. a.: Zur Bedeutung und Funktion Englands für Fontanes Schaffen, ln: Formen realistischer Erzählkunst, Festschrift for Charlotte Jolles, Nottingham 1979, S. 282—300.
8 Das wurde bereits Mitte der 50er Jahre herausgearbeitet bei Biener, J.: Fontane als Literaturkritiker, Rudolstadt 1956, in: H. 4 der Reihe „Wir diskutieren“, hg. v. F. Zschech.
9 Dieses Gesetz wurde klassisch formuliert von K. Marx ln: „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ (1851/52), vgl. Marx/Engels Werke, Bd. 8, Berlin, S. 115-117; vgl. Keiler, O.: Fontanes Ansichten über Romantik, in: Potsdamer Forschungen, wiss. Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ Potsdam, Reihe A, H. 39, 1960, S. 115-125.
10 Vgl. Erler, G.: Die Ardenne-Affäre bei Fontane und Spielhagen, ln: Fontane-Blätter, Sonderheft 2 (1969), S. 67 f.
11 Greter, H.-E.: Fontanes Poetik, Bern-Frankfurt 1973, S. 28, 47 f„ 55 f., kritisch dazu Krueger, J., in: Fontane-Blätter, H. 21/1975, S. 377-380;
Brinkmann, R.: Realismus mit Verklärung, ln: Über die Verbindlichkeit des Unverbiendlichen, München 1967, S. 39-48.
11b Vgl. Schober, R.: Für und Wider Zola, Zum Verhältnis von Rezeption. Kritik und Bewertung, in: Weimarer Beiträge 3/1977, S. 5-44.
12 Auch Carl Bleibtreu fordert eine Verschmelzung von Realismus und Romantik allerdings im Rahmen eines anderen Funktlonsverständnisses, vgl. ders.: Revolution und Literatur, Leipzig 1886, Verlag W. Friedrich, S. 32.
13 Vgl. Naumann, M.: Literatur und Leser, in: Weimarer Beiträge 5/1970, ders.: Das Dilemma der Rezeptionsästhetik, ln: WB 1/1977, S. 5—22.
14 Vgl. Goldammer, P.: Theodor Storm, Leipzig 1968, S. 81 ff.
15 Man denke an die ausgezeichneten Beiträge aus dem „Archiv für die Geschichte des Buchwesens“ (Frankfurt/Main), s. a. Anm. 17, vgl. LiesenhofT, C.: Fontane und das literarische Leben seiner Zeit. Eine literatursoziologische Studie. Bonn 1976; Rez. J. Krueger, in: Fontane-Blätter 27/1978. Vgl. Winfuhr, M.: Fontanes Erzählkunst unter den Marktbedingungen ihrer Zeit, in: Festschrift for Charlotte Jolles, a. a. O., S. 335-347.
16 Vgl. P. Wruck, a. a. O., S. 23.
17 Hellge, M.: Der Verleger Wilhelm Friedrich und das „Magazin für die Literatur des In- und Auslandes“, ein Beitrag zur Literatur- und Verlagsgeschichte des frühen Naturalismus in Deutschland, Sonderdruck des Archivs für die Geschichte des Buchwesens, Frankfurt/Main, Bd. XVI, Lleferg. 4 (1976), S. 985.
18 Theodor Fontane, Briefe an Julius Rodenberg, Eine Dokumentation, hg. v. H. H. Reuter, Berlin und Weimar 1969, S. 57 und 69.
19 UnveröfT. Material des Fontane-Archivs der Deutschen Staatsbibliothek Berlin in Potsdam, Sign. BS 38, 1-30.
20 In diese These sind unterschiedliche Vorleistungen der Forschung eingeflossen, deren ich mich in Dankbarkeit bediene: Reuters Darstellungen (Berlin 1968) über Kindheit und Elternhaus Fontanes, H. Nürnbergers „Der frühe Fontane“ (München 1971), insbesondere die Kap. 4 u. 5 Uber England, grundlegend auch H. Richters „Der junge Fontane“ (Berlin/Weimar 1969), Zusammenhänge zwischen Berufsfindung u. Literaturverständnis, die Stellung des Dichters im Vormärz.
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