Heft 
(1980) 31
Seite
648
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der Epoche. Vgl. Reuter, H.-H.: Fontane, 2 Bd. t Verlag der Nation, Berlin 1868. S. 876 - Müller-Seidel, Theodor Fontane, Soziale Romankunst in Deutschland. Stuttgart 1975, S. 186 fl.

5 Für die DDR-Literatur sind neue Analogien unübersehbar; spätestens seit Mitte der 60er Jahre. Vgl. Richter, H.: Zur Rezeption deutschsprachiger Erzähler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Epik der sechziger Jahre, ln: Literatur und Geschichtsbewußtsein, Entwicklungstendenzen der DDR-Literatur in den sechziger und siebziger Jahren, Berlin u. Weimar 1976; vgl. auch Schlendstedt, D.: Wirkungsästhetische Analyesn, Poetologle und Prosa in der neueren DDR-Lite­ratur, Deihe Literatur und Gesellschaft, Akademie-Verlag Berlin 1979.

Dr. Otfried Keiler, Potsdam

WANDERUNGEN IN DER MARK. Farbfotos von Hans Joachim Knobloch, Texte von Theodor Fontane. (Auswahl der Texte und Anmerkungen von Gotthard Erler.) Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1978, 267 S.

Hundert Jahre nach Fontane ist Hans Joachim Knobloch durch die Mark gewandert und hat ihre Sehenswürdigkeiten im Farbbild eingefangen. Gotthard Erler hat zu diesen Fotos Texte von Theodor Fontane ausgewählt und Anmerkungen gegeben. In einem kurzen Vorwort berührt er das An­liegen dieses Bandes, der von jedem Fontane-Freund und Landeskenner Brandenburgs dankbar aufgenommen werden wird, zumal die vollständige Ausgabe der Wanderungen bisher sind vier Bände erschienen nur wenigen zur Hand sein dürfte. Daher mag mancher den nun heraus­gebrachten Bildband gewissermaßen als Trost empfangen.

Dem Betrachter begegnet eine Fülle märkischer Motive, angefangen von mittelalterlichen Kirchen und Kapellen über barocke Bürger- und Herrenhäuser bis hin zu den Bauten der Gegenwart z. B. am Stechlin, in Schwedt, Potsdam und Berlin. Märkische Landschaften treten uns ebenso entgegen wie typische Vertreter der brandenburgischen Tier- und Pflanzenwelt, und es fehlt auch nicht eines der .sieben märkischen Welt­wunder, die Markgrafensteine bei Fürstenwalde, die Fontane jedoch einst enttäuscht haben. Getreu dem Fontaneschen AusspruchDas Beste aber, dem du begegnen wirst, das werden die Menschen sein hat der Bildautor auch die Menschen der Mark nicht vergessen: den Schäfer, den Bauer, den Fischer, den Schiffer, den Autobahnbauer, den Kraft­werker, aber auch den Wanderer, den Erholungssuchenden und die große Schar der Musikfreunde beim Konzert im Kloster Chorin. Und immer wieder stößt man auf Fontanes Spuren selbst: auf die Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Neuruppin, das Fontane-Denkmal dortselbst, das Wohnhaus des Vaters in Sdiiffmühle, den Fontane-Spruch auf dem Fontane-Platz in Falkenberg und schließlich auf einen Fontane-Wimpel auf einem wohl gleichnamigen Fahrgastschiff der Weißen Flotte. So werden diese .Wanderungen in der Mark' gleichsam zu einem Illustrations­band zu Fontanes Wanderungen.

In reizvollen Farbfotos lernen wir in den Landschaften Ruppin, Oderland, Havelland und Spreeland all die bekannten Stätten der Fontaneschen Wanderungen kennen. Dabei gelang es Knobloch, Stimmungen und Kon­traste gleichermaßen einzufangen. Man kann dem Bildautor bescheinigen,