von jeher das natürliche Umland und Einzugsgebiet der in den sechziger und besonders siebziger Jahren des 19. Jh. mächtig aufstrebenden preußisch-deutschen Hauptstadt Berlin. Fontanes Wanderungskapitel aus Barnim, Teltow und Beeskow-Storkow — sämtlich zwischen 1860 und 1880 entstanden — zeigen noch ganz die behäbige, von der Hektik der Gründerjahre weitgehend unberührte Welt märkischer Dörfer, Herrensitze und Kleinstädte. Nur hier und da schillert bereits etwas von der neuen Zeit im sozialen und wirtschaftlichen Gefüge durch.
Wohin führt uns nun dieser Wanderungsband? „In dem der Lausitz angehörigen Spreewalde beginnend, verweilt Band IV, nach einem kurzen Abstecher ins Beeskow-Storkowsche, zum größeren Teil auf jener nur wenige Meilen messenden Strecke, wo die Spree die Grenzen zwischen dem Barnim und dem Teltow zieht, und schildert hier eine nicht unbeträchtliche Zahl der im östlichen Halbkreis um Berlin herum gelegenen Ortschaften.“ Eine Ausnahme bildet das Schlußkapitel „An der Nuthe“. Den Auftakt des Bandes gibt das Kapitel „In den Spreewald“. Es gehört wohl mit zu den schönsten aller Wanderungsbände. Es ist ganz fontanisch. Landschaftsschilderung, Augenblickstimmung, Lokalkolorit, historische Reminiszenzen und liebevolle Menschendarstellung zeichnen es aus. Auch die anschließende Osterfahrt in das wald- und seenreiche Land Beeskow- Storkow gehört dazu und leitet zu dem Kapitel über die Orte an der Wendischen Spree über. Den Kern des Bandes aber nehmen die Abschnitte über Köpenick, Königs Wusterhausen, Groß Beeren sowie Groben und Siethen ein. Saarmund, Blankensee und Trebbin bilden den Schluß des Bandes. Em Ende richtet der Dichter ein Schlußwort an die Leser. Hier geht er auf den Zweck und die Absichten ein, die er mit seinen Wanderungen vor hatte. Dabei bringt er etwas von dem eigenen Zweifel und der stetigen Bedenklichkeit seines Schreibens zum Ausdruck, wie er allmählich aus „dem ursprünglichen Plauderton des Touristen in eine historische Vortragsweise hineingeriet“, letztere aber dann im dritten Band der Wanderungen doch wieder aufgab. Einige Bemerkungen über seine Helfer, Gewährsleute draußen in der Mark — die Landadligen, Pastoren und Lehrer — schließen sich an. Und ganz zum Schluß bekennt er: „Es war wie Dauerlauf und Tumerfahrt aus alten Schul- und Ferien- tagen her und gab einem auf Augenblicke das Gefühl einer ach auch damals schon auf lange hin zurückliegenden Jugend wieder. Und schon das war ein Glück. ‘ Fontane wollte mit diesem vierten Band als Wanderer Abschied nehmen. Die zeitgenössischen Besprechungen nahmen darauf Bezug. Erler und Mingau gehen im Anhang darauf ein. Auf nahezu 200 Druckseiten haben die beiden Herausgeber wieder viele Angaben zur Werkentstehung und -Überlieferung und zur zeitgenössischen Resonanz beigebracht. Ein umfangreicher Anmerkungsapparat nebst Verzeichnis der von Th. Fontane benutzten Literatur schließen den vierten Band ab. Mit der Edition des vierten Bandes der Wanderungen haben die Heraus geber eine außerordentliche Arbeitsleistung vollbracht, ist doch damit die Hauptarbeit der gesamten Werkausgabe geleistet worden. Die noch ausstehenden zwei Teilbände sind separat zu betrachten.