Heft 
(1980) 31
Seite
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Was die Anmerkungen anbetrifft, so haben die Herausgeber offensichtlich unsere Anregungen aufgegriffen und sich der Mithilfe von Heimatforschern und Landeskennem versichert (unter ihnen, wie schon bei Fontane, zahl­reiche ,Landpastoren). Das ermöglichte das Eingehen auf zahlreiche Einzel­heiten, wobei auch die Angaben über Verbleib und gegenwärtigen Zustand der seinerzeit von Fontane beschriebenen Objekte als wertvoll empfunden werden. Dank des umsichtigen Fleißes der Herausgeber und der sach­kundigen Unterstützung durch zahlreiche Heimat- und Fontanefreunde bleibt die Zahl der notwendig erscheinenden Korrekturen und Ergänzungen erfreulicherweise nur gering. Wir verweisen auf folgendes:

S. 16: Hier fehlt eine Erklärung des Namens ,Pfeifenkraut. Gemeint ist die Pfeifenwinde, Aristolochia macrophylla, eine großblättrige Schlingpflanze mit tabakspfeifenähnlichen Blüten, die früher viel zur Bekleidung von Lauben angepflanzt wurde.

S. 17: Der Schloßberg bei Burg ist keineswegs das älteste sorbische Boden­denkmal. Dieser Burgwall besitzt jedoch insofern ein hohes Alter, als er bereits zur Zeit der Billendorfer Kultur etwa 1000 v. Ztw. angelegt wurde. Erst rund 2000 Jahre später haben ihn dann auch die Sorben genutzt.

S. 25: Daß bei der Kolonisation der Lausitz zunächst die Herrschaft Stor­kow gegründet wurde, muß stark bezweifelt werden. Allem An­schein nach setzte diese zuerst im Westen der Niederlausitz in der Umgebung des Klosters Doberlug und um Luckau ein.

S. 32: Die Kolonien der friederizianischen Zeit können nicht generell als ,Pfälzerkolonien bezeichnet werden. Nur ein kleiner Teil von ihnen wurde mit Pfälzem besetzt. Man vergleiche hierzu Otto Gebhard, Friderizianische Pfälzerkolonien in Brandenburg und Pommern, Brandenburgische Forschungen Bd. 1, Berlin/Stettin 1939.

S. 53: Ein Lehen fiel vor allem dann wieder heim, wenn die Lehnsträger im Mannesstamm ausstarben.

S. 78: Der Name ,Robins Eiland kann nur eine kurzfristige und lokale Benennung gewesen sein. Bereits auf der amtlichen Karte ,Berlin und Umgebung vom Jahre 1874 heißt diese Insel wieder ,Seddin- Wall.

S. 103: Das Joachimsthaler Gymnasium wurde 1912 nach Templin in der Uckermark verlegt. Sein dortiger Gebäudekomplex ist erhalten und beherbergt heute ein Institut für Lehrerbildung.

S. 119: Brennibor und Brennabor sind keine Bezeichnungen der Stadt Brandenburg aus spätmittelalterlicher Zeit, sondern freie Erfin­dungen des böhmischen Chronisten Bohuslav Baibin vom Jahre 1677.

S. 263: Der Ausdruck Werft, übrigens ein Sprachrest der niederländischen Siedlungen des 12. Jahrhunderts, bezeichnet nicht die Sal-Weide (Salix caprea), sondern die in den brandenburgischen Luchgebieten häufige Grau-Weide (Salix cinerea).

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