1882 ab Juni Referendar bei der Heeres-Intendantur des III. A. K. Berlin
1885 Intendantur-Assessor beim VII. A. K. Münster
1886 Heirat mit Martha Soldmann
1887 Geburt des Sohnes Otto
1889 Intendanturrat
Geburt von Tochter Gertrud 1896 Geburt von Tochter Martha
1898 Vortragender Rat
1899 Korpsintendant
1907 Wirklicher Geheimer Kriegsrat
1917 Feldintendant in Brüssel
ab Herbst im Ruhestand 1933 16. Mai Tod in Berlin
Am 3. November 1856 brachte Emilie Fontane in Berlin ihren 5. Sohn Theodore Henri (nach Vater und Großvater benannt) zur Welt. Der Ehemann Theodor weilte als halbamtlicher Presse-Agent in London. Nachdem drei zuvor geborene Söhne bereits im Säuglingsalter verstarben, kann man nachempfinden, daß sich das Elternpaar über die erneute Schwangerschaft große Sorgen machte, zumal Frau Emilie sehr unter der Trennung von ihrem Mann und der ständigen wirtschaftlichen Unsicherheit litt. Es war e(ine schwere Geburt, von der sich die junge Mutter monatelang nicht erholte. Auch das Neugeborene war sehr zart. Im Sommer 1857 konnte sie endlich mit dem ältesten Sohn George und Theo zum Ehemann nach London übersiedeln. In allen Notzeiten der Familie Fontane bewährte sich stets die Hilfsbereitschaft und Herzensgüte der Henriette v. Merckel. Sie war Theos Patin im christlichen Pflichtverständnis, nach seiner Rückkehr in die Heimat 1859 wurde sie einfühlsame, liebevolle Beraterin des heranwachsenden Knaben bei allen seinen Problemen und dazu Förderin seiner Fähigkeiten. So lehrte sie ihn Schachspielen, das er später hervorragend beherrschte und interessierte ihn z. B. für Blumenzucht. Noch in hohem Alter erzielte er mit seiner Balkonbepflanzung in der Landauerstr., Berlin-Friedenau, anerkannte Blütenpracht. Der Kammergerichtsrat Wilhelm v. Merckel, hochgeachtetes Tunnelmitglied, und seine Frau haben als Freunde des Dichterpaares bereits ihren festen Platz in der Fontane- L'iteratur. Trotzdem mag es interessant sein, zu erfahren, wie der junge Theo seine Patin würdigte: „Sie war mir wie eine zweite Mutter. Bei ihr kam ich 1 mir nie überflüssig vor, was im Elternhaus öfter geschah. Denn in der mir eigenen Empfindsamkeit hatte ich herausgespürt und sah es immer neu bestätigt: meine Schwester Mete war für unsern Vater das liebste Kind, während meine Mutter ihren Erstgeborenen am meisten ins Herz geschlossen hatte; ein Gefühl, das sie später, als Bruder George aus dem Haus war, auf den „Benjamin“ Friedei übertrug. Ich dagegen war in meiner sonderbaren Mischung aus Weichheit und Trotz wohl ein schwerzunehmendes Kind, sodaß das harte mütterliche Urteil über mich: ,das beste, aber unsympathischste meiner Kinder 1 wahrscheinlich seine Berechtigung gehabt hat. Aber bei Tante Merckel war alles anders; ich gab mich freier, offener, kindlicher und war glücklich“.