nicht nur an Zugkraft gewinnen, sondern für das betreffende Blatt auch begehrenswerter werden.
Doch nun genug der Berichte und Bitten, mit denen wir uns an Ihrer Buhe versündigt haben. Verzeihen Sie uns, wenn unsere Bitten gar zu unbescheiden lauten, seien Sie im voraus herzlichst bedankt und erfreuen Sie uns möglichst bald mit der endgiltigen Ankündigung Ihres liebenswürdigen Besuches.
Mit verbindlichen Empfehlungen an Ihre verehrte Frau Gemahlin
in ausgezeichneter Hochachtung , Ihr K. E. O. Fritsch
Ich erneuere meine ebenso dringende wie herzliche Bitte, dem Nachlaß u. der Nachkommenschaft Th. F.s aus 1.34c ein paar Tage zu opfern.
Ihrer beider sehr getreuliche M. F.
Theodor Fontane jun. an Paul Schlenther
Kassel 34 , 10. Oktober 1904
Hochverehrter, zwanglos 13 lieber Herr Direktor Schlenther!
Heut komm ich, wie Sie sehen, schon wieder spanischer. Das macht, weil ich nicht, wie bei meinem kürzlichen Dankesbriefe, einem spontanen Herzensgefühl nachgeben darf, sondern eine Mission zu erfüllen habe. Eine Mission namens der Fontaneschen Erben, denen es schwer auf die Seele fällt, daß die „Causerien“ nun erschienen sind, während die Honorarfrage noch immer ihrer Erledigung harrt 33 .
Ich hatte gehofft, daß meine an Herrn Professor Pniower 37 in dieser Hinsicht gerichtete Bitte weiterklingend auch bei Ihnen ein freundliches Echo finden würde; leider aber haben Sie mich — zum ersten Mal in meinem Leben — enttäuscht. Geben Sie mir, bitte, den Glauben an Sie zurück und — fordern Sie zwar nicht auf Pistolen, wohl aber die Pistolen 38
Ihres aufrichtig ergebenen, Frau Paula sich zu Füßen legenden
Th. Fontane
Martha Fritsch-Fontane an Paula Schlenther-Conrad
Liebe Frau Schlenther.
Waren, 11. Juli 1907
Ihr freundlicher Brief von Ende März hat mich von Berlin nach Waren, dann nach Warnemünde begleitet, und nun sitze ich zum zweiten Male in dem Hause, in dem Ihr Geist gespenstisch eine Nacht gehaust (bei geschlossenen Vorhängen und Warmwassertöpfchen), und es wird wohl Zeit, mein Ihrem Manne mündlich gegebenes Wort einzulösen u. mal etwas ausführlicher von uns hören zu lassen. Sie werden auch erfahren haben,daß man am schwersten schreibt, wo man am leichtesten redete. Trotz geringer äußerer Geschehnisse könnte ich Ihnen beiden ein übervolles Herz ausschütten, aber man wird faul und vorsiditig, u. nur mündlich gestatte ich mir noch
140