Heft 
(1982) 34
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weise ergänzt werden mußten, ehe sie mit Bienenwachs und Lack über­zogen Anfang 1981 wiederangebracht werden konnten. 1980 ist auch die Gruft aufgeräumt und geweißt worden, und es erinnert nur noch wenig an Fontanes Beschreibung, daß beim öffnen der Torflügel der eindringende Luftzug die Spinnweben am Portal in Bewegung setze.Dies Licht von außen war zu schwach, es drang nur zwei Schrittbreit in die dunkle Behau ­sung ein, und dahinter blieb alles Nacht. 8

Eigeninitiative, zahlreiche Sach- und Geldspenden, Hilfe von vielen Seiten, das Entstehen einer Baubrigade aus Jugendlichen zu eigens diesem Zweck und das rastlose Bemühen des Ortspfarrers Stephan ermöglichten diese Restaurierung und die Einweihung der Kirche im August 1981 unter in- und ausländischer Beteiligung während der der Jugendbrigade von der Natio­nalen Front des Kreises Genthin die Rose der Nachbarschaftshilfe ver­liehen wurde. Wiedererstanden ist in den letzten Jahren eine der schönen romanischen Backsteinkirchen der Mark, die in ihrer nun fast 800jährigen Geschichte auch die Erinnerung an eine der menschlich tragischen Episo­den preußischer Geschichte bewahrt.

Anmerkungen

1 Franz Fabian,Die Katte-Gruft heute, in: Fontane-Blätter, Band 5, Heft 1, S. 25-27.

2 Theodor Fontane, Romane und Erzählungen, Vor dem Sturm, Erster Band, Berlin (Aufbau-Verlag) 1973, S. 40 f.

3 Ebenda S. 40.

4 Vgl. Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Der Bezirk Magde­burg, Berlin 1974, S. 460.

5 Friedrich Möbius, Romanische Kunst, Berlin 1969, S. 25.

6 Zu den Särgen in der Katte-Gruft vergleiche Franz Fabian, a. a. O.

7 Vgl. Klaus Speich, Hans R. Schläpfer, Kirchen und Klöster in der Schweiz. Zürich 1976, S. 84 ff.

8 Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Havelland, Berlin (Aufbau-Verlag) 1977, S. 421.

Joachim Schobeß (Potsdam)

In memoriam Dr. Hermann Fricke

Am 18. Januar 1982 starb im 87. Lebensjahr in Badenweiler Dr. Hermann Fricke. Sein Name ist untrennbar mit dem Theodor-Fontane-Archiv von 1935 bis 1945 verbunden. Am 18. Dezember 1935 Unterzeichnete er im Auf­träge des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg den Vorvertrag, mit dem Friedrich Fontane für die Erben Theodor Fontanes den gesamten gemeinschaftlichen noch vorhandenen handschriftlichen Nachlaß des Dich­ters an die Provinzialverwaltung übergab. Hermann Fricke und Friedrich Fontane waren Freunde.

Hermann Frickes immense Kenntnisse über Theodor Fontane und sein Werk fanden ihren Niederschlag in einer Fülle von Publikationen. Stell-