Heft 
(1982) 34
Seite
168
Einzelbild herunterladen

vertretend seien hier genannt:Emilie Fontane. Mit unveröffentlichten Gedichten und Briefen von Theodor Fontane und Emilie Fontane. [Bei­gedruckt:]Handschriften des Theodor-Fontane-Archivs. [Vorkriegs­bestand] Rathenow 1937;Theodor Fontanes letzter Romanentwurf ,Die Likedeeler 1. Rathenow 1938, an Hand des zu den Verlagerungsverlusten gehörenden 232 Seiten umfassenden Manuskriptes. Schließlich nennen wir nochTheodor Fontane: Chronik seines Lebens. Berlin 1960.

Gegen Hermann Frickes Rat wurden 1943 die Handschriftenbestände von Potsdam in das Arbeiter-WandererheimRotes Luch bei Müncheberg (Mark) ausgelagert. Hierüber berichteten wir im Aufträge des Ministeriums für das Hoch- und Fachschulwesen in denFontane-Blättern, Band 2 (1971), Seiten 276 bis 282 u. d. T.:Die Ereignisse im ,Roten Luch 1 1943 bis 1946 und der Wiederaufbau des Theodor-Fontane-Archivs. Ein abschließen­der Bericht.

Zahlreichen jungen Menschen, die nach 1945 ihre Dissertationen über Theodor Fontane schrieben, gab Hermann Fricke bereitwilligst Auskünfte. Auch uns, die wir ab 1950 vor der fast unlösbar erscheinenden Aufgabe standen, die stark dezimierten Handschriften (% wurden vermißt) und die durcheinander geratenen Handschriften-Restbestände neu zu ordnen und den Wiederaufbau des Fontane-Archivs in Angriff zu nehmen, waren mehr­mals die Auskünfte Hermann Frickes buchstäblich der letzte Ausweg, z. B. bei der Identifizierung von Personenaufnahmen aus dem Freundes­kreis des Dichters. Als wir am 17. und 18. Dezember 1965 aus Anlaß der Dreißig-Jahrfeier des Theodor-Fontane Archivs der Brandenburgischen Landes- und Hochschulbibliothek ein Symposium in Potsdam durchführten, war auch Hermann Fricke als Referent vorgesehen. Eine Grippeerkrankung verhinderte im letzten Augenblick seine Teilnahme. Was ihn hierbei bewegte, kam in seinem Brief zum Ausdruck, in dem er mitteilte, wie schmerzlich es für ihn war, an dem Ehrentagemeines Archivs nicht teilnehmen und die alten und jungen Fontaneforscher nicht begrüßen zu können. Seinen BeitragZur Pathographie des Dichters Theodor Fontane veröffentlichten wir in unserem KonferenzberichtTheodor Fontanes Werk in unserer Zeit (Potsdam 1966). Hermann Frickes Verbundenheit mit dem nach 1945 neu errichteten Fontane-Archiv kam in zahlreichen Geschenken zum Ausdruck, die wir stets dankbar in denFontane-Blättern anzeigten.

Nachdem wir 1975 im Band 3, Heft 5, den am 19. Februar 1975 erfolgten 80. Geburtstag Hermann Frickes mitteilten und ihm in einem Hand­schreiben persönlich gratulierten, bedankte er sich in seiner generösen Art mit einer LithographieTheodor Fontane von Laatzen, die, mit einer handschriftlichen Widmung von Laatzen versehen, im Benutzerraum des Fontane-Archivs auch äußerlich das Gedenken an Hermann Fricke wach­hält.

In Dankbarkeit verabschieden wir uns von ihm mit den Worten Theodor Fontanes, die er Dubslav von Stechlin aussprechen läßt:Der Vollzug, auch wenn er Tod heißt, darf uns nicht schrecken. In das Gesetzliche sich schicken, das macht den sittlichen Menschen und hebt ihn.

168