Heft 
(1982) 34
Seite
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und eigentlich sei das Wesentliche schon in zwei um Jahre zurückliegenden Auf­sätzen gesagt. Kurzum ein Biedermann. Er muß wohl für die Desorientierung des Publikums gute Gründe gehabt haben.

Fntanes Kronzeugenschaft in Sachen Preußentum gewinnt wieder an Bedeutung. Sonst konnte das alles auCh weiterhin auf sich beruhen, zumal sich mit fort­schreitender Zeit, Forschung und Edition manche Dinge in verändertem Licht darstellen. Es sind das freilich nicht die entscheidenden.

14 Schober, Kurt: Theodor Fontane, In Freiheit dienen. Herford 1980, S. 16.

15 An Carl Friedrich Zelter, 4. August 1803. Goethes Werke. Hrsg, im Auftrag der Großherzogin Sophie von Sachsen. 4. Abt. Bd 16. Weimar 1894. S. 265266.

16 Das ersteantikirchlich des Entwurfs ist offenbar als antipäpstlich zu verstehen.

17 Herwegh, Georg: Werke in drei Teilen. Hrsg, von Hermann Tardel. Berlin, Leip­zig, Wien, Stuttgart o. J. Teil 2. S. 152. Vgl. auch NFA 15, 98 und den Brief an Theodor Storm, 14. Februar 1854. Ausgew. Briefe 1, 147:Es kam die Herwegh- Zeit. Ich machte den Schwindel gründlich mit, und das Historische schlug ins Politische um. Dem vielgesChmähten Tunnel verdank ich es, daß ich mich wieder­fand und wieder den Gaul bestieg, auf den ich nun mal gehöre.

18 An Friedrich Stephany, 4. Juni 1894. Ausgew. Briefe 2, 347.

19 Wahrscheinlich geht Fontanes Formel auf den Tunnel zurück. InVon Zwanzig bis Dreißig erzählt er von demCharitC-Rendanten Müller, der im Tunnel natür­lich ,Ernst SChulze 1 hieß und sich vielleicht um sich als solcher zu legitimieren - dann und wann in ursentimentalen Gedichten erging. NFA 15, 190. Daßdie Mülers und SChultzes überall ihre Zelte aufgeschlagen haben, schreibt er an Wilhelm von MerCkel, 3. Juni 1858. Ausgew. Briefe 1, 233. Später klagt er,daß man in der Müller-Schultzeschait steckenbleibt (wenigstens in den Augen der Leute), hat mir die Lust an allem verdorben (...) An Emilie Fontane, 9. Juli 1887. Ausgew. Briefe 2, 164. Schließlich ist die Rede von einem ins Fürstliche übersetzten Müller und Schultze. An Georg Friedlaender, 10. November 1894. Fontane, Theodor: Briefe an Friedlaender. Hrsg, und erläutert von Kurt Schrei­nert. Heidelberg 1954. S. 274. Vgl. auch den Elimar Schulze inLAdultera und den Rechnungsrat Schulze inMathilde Möhring.

20 So schreibt er an Friedrich Stephany, 9. Dezember 1883:(...) der letzte Steuer­offiziant gilt im offiziellen Preußen mehr als wir, die wir einfach .catilinarische Existenzen sind. Ausgew. Briefe 2, 122. In der Anmerkung dazu S. 460 heißt es: ..Bismarck hatte in seiner Rede vor der Budgetkommission des preußischen Ab­geordnetenhauses am 30. September 1862 bemerkt, es gäbe zuviel .catilinarische Existenzen, die ein Interesse an Umwälzungen haben. Dadurch wurde die Formel, die 1854 bereits als Titel eines Romans von Theodor König verwendet worden war, zum geflügelten Wort.

21 NFA, 15, 300.

22 Reuter a. a. O. S. 758.

23 NFA 15, 164.

24 Realismus und Gründerzeit. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur 1848-1880. Hrsg, von Max Bücher, Werner Hahl, Georg Jäger und Reinhard Witt­mann. Bd 1. Stuttgart 1976. S. 97.

25 Ebd. S. 99.

26 Grimm, August Theodor von: Vaterländische Erinnerungen und Betrachtungen an den Krieg von 1870-1871. Berlin 1871. S. 1. Zitiert nach ebd.

27 NFA 20, 241.

28 NFA 20, 267.

29 NFA 17, 117.

30 NFA 19, 48.

31 NFA 19, 49.

32 An Henriette von Merckel, 20. September 1857. Ausgew. Briefe 1, 232.

33 NFA 15, 392.

34Es gab Zeiten während des Kulturkampfs, wo ich mit meiner lieben katholischen Freundin Frau v. Wangenheim nicht mehr unbefangen reden konnte (...) Es nützte einem nichts, daß man zu den versöhnlich Gestimmten gehörte, ,wer nicht für mich ist, ist wider mich. An Paul Heyse, 10. Dezember 1889. Ausgew. Briefe 2, 257.

35 An James Morris, 20. März 1898. Ausgew. Briefe 2, 435.

36 Das Bild verwendet schon Madame de Stael 1810:Preußen zeigt ein Doppel­gesicht wie der Januskopf: ein militärisches und ein philosophisches. Zitiert nach: Preußen. Beiträge zu einer politischen Kultur. Hrsg, von Manfred SChlenke. Bänden. Bd 2). Anschließend heißt es:Diese .DoppelgesiChtigkeit bestimmt nicht