Reinbek bei Hamburg 1981. S. 9 (Preußen. Versuch einer Bilanz. Katalog in fünf nur den Gang der preußischen Geschichte, sondern auch die Meinungsbildung über Preußen.“ Die Grundzüge des heutigen Preußen-Bildes in der Geschichtswissenschaft der DDR skizzieren Bartel, Horst, Ingrid Mittenzwei und Walter Schmidt: Preußen und die deutsche Geschichte, in: Einheit 34. 1979, H. 6. S. 637—646. „Es vermeidet jede Einseitigkeit und Verabsolutierung und bringt unmißverständlich die mit der Entwicklung dieses Staatswesens untrennbaren reaktionären Züge zur Geltung. Zugleich schließt es aber auch all jene, mit dem Wirken fortschrittlicher Klassen — auch in einem solch reaktionären Staatsgebilde wie Preußen - historisch gewachsenen positiven geschichtlichen Werte ein, die unser differenziertes Erbeverständnis als Tradition begreift, bewahrt und pflegt.“ Die Formulierung „Der Januskopf des absolutistischen Preußen“ S. 640.
37 Korff, Hermann August: Geist der Goethezeit. Vierter Teil. Hochromantik. 2., durchgesehene Aufl. Leipzig 1955. S. 295. Vgl. die instruktive Charakteristik Müllers bei Schneider, Gerhard: Studien zur deutschen Romantik. Leipzig 1962. S. 65—69.
38 Boehm, Otto: Die Volkshymnen aller Staaten des deutschen Reiches Beiträge zu einer Geschichte über ihre Entstehung und Verbreitung. Wismar 1901. S. 15. Boehm legt dar, daß die Preußen- oder Königshymne nur die gekürzte Bearbeitung eines Gedichtes ist, das Heinrich Harries auf Christian VII. von Dänemark verfaßt und 1790 unter dem Titel „Lied für den dänischen Unterthan, an seines Königs Geburtstag zu singen in der Melodie des englischen Volksliedes God save great George the King“ veröffentlicht hat. Der Bearbeiter Dr. Balthasar Gerhard Schumacher, der seine Version am 17. Dezember 1793 in der Spenerschen Zeitung herausbrachte und die Anerkennung einstrich, wird als schamloser Plagiator von Professor Boehm mit bitteren Vorwürfen bedacht.
39 So schreibt Fontane im Zusammenhang mit „Schach von Wuthenow“: „(. ..) die ganze Geschichte läuft au fond darauf hinaus, daß die Landwehrrüpel und die dummen Jungen, die lieber Held spielen als Regeln lernen wollten, mehr Glück gehabt und hinterher auch noch die Geschichtsschreibung besorgt haben, wobei sie dann natürlich nicht zu kurz gekommen sind.“ An Wilhelm Friedrich, 5. November 1882. Ausgew. Briefe 2, 88. Hier ist auch an die Überlegungen, die Schulze im Entwurf über Landwehr und Regiment Forcade anstellt, und an Fontanes Bekundung in „Meine Kinderjahre“ zu erinnern: „(. ..) wir ziehen aus dem Machtverhältnis ganz bestimmte Konsequenzen. Aber vielleicht spielt in dieser Frage auch noch ein anderes, aufs Moralische hin angesehen ganz gleichgültiges Moment mit, dessen trotzdem hier gedacht werden muß: Die Macht der rein äußerlichen Erscheinung. Friedrich Wilhelm III., als es sich um den Einzug in Paris handelte, wollte von der Heranziehung des Yorkschen Korps, das doch die Hauptsache getan hatte, zu diesem Einzugszwecke nichts wissen, weil die Hosen der Landwehrleute zu sehr zerrissen waren. Manche hatten gar keine Hosen mehr und deckten ihre Blöße nur noch mit ihrem Mantel. Der König ist oft dafür getadelt worden; ich meinerseits aber habe mich immer auf seine Seite gestellt. Das Ästhetische hat eben auch sein Recht, mitunter sogar ein weit- und tiefgehendes, trotzdem ich nicht verkenne, daß dabei schließlich ein Dorfspitz herauskommen kann, der wohlgekleidete Lumpe passieren läßt und ehrliche Leute, die gerad* um ihrer Tugenden willen in Lumpen gehen, anbelit.“ NFA 14,
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Zitiert nach Rühl, Franz: Briefe und Aktenstücke zur Geschichte Preussens unter Friedrich Wilhelm III. vorzugsweise aus dem Nachlass von F. A. von Stägemann. Bd 3. Leipzig 1902. S. XLVI.
Ebd. S. XXXIX.
Ebd. S. XLI. Varnhagen kommentiert diesen Wechsel der Dinge unter dem 28. Januar 1841 folgendermaßen: „Wie groß waren damals die Erwartungen, wie stark der Muth und Geist der Einzelnen! Wie sehr sind wir zurückgesunken! Wie niederschlagend ist die Vergleichung des damaligen Stägemann mit dem, der in den letzten Jahren sichtbar war!“ Aus dem Nachlaß Varnhagens von Ense. Briefe von Stägemann, Metternich, Heine und Bettina von Armm. nebst Briefen, Anmerkungen und Notizen von Varnhagen von Ense. Leipzig 1865. o. j.
Kant nennt diesen Satz (Kritik der praktischen Vernunft 1. Teil, 1. Buch, J. Hauptstück, §7) das „Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft Kant, Immanuel. Werke in drei Bänden. Hrsg, von August Messer. Berlin und Leipzig o. J. Bd S. 436.
An Martha Fontane, 10. Juni 1896. Fontane, Theodor: triefe II. Briefe an die Tochter und an die Schwester. Hrsg, von Kurt Schresinert Zu Ende gefuhrt und mit einem Nachwort versehen von Charlotte JoUes. Berlin 19 J^ ?1’
Motto nimmt sieh weniger vorteilhaft aus, wenn Kants ^fl£rthuf
aus der „Metaphysik der Sitten“ stellt: „Was jemand pflichtgemäß mehr thut,
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