weist mithin, daß — um Formulierungen aus dem Brief Fontanes an Storni vom 22. Mai 1868 zu gebrauchen — die „Geschmacksbedürfnissc des Geniessenden“- mit den „Begabungen des Produzierenden“ nicht völlig übereinstimmten. 31 Die eigene Stärke und spezifische Begabung klar erkennend, hatte Fontane daher, als die vierte Auflage des Dichteralbums erschien, längst die Hinwendung zur Ballade vollzogen.
Anmerkungen
1 Theodor Fontane und Bernhard von Lepel. Ein Freundschaftsbriefwechsel. Hrsg, von Julius Petersen. Bd. 1. München 1910, S. 315 (im folgenden abgekürzt: FL).
2 Fontanes Briefe. In zwei Bänden. Ausgewählt von Gotthard Erler. Bd. 1. Berlin, Weimar 1908, S. 66 (im folgenden abgekürzt: BE).
» FL I, 319. - In diesem Brief teilte Fontane Lepel auch mit, daß er in seiner Anthologie von Wilhelm Waiblinger drei Gedichte bringen werde. Es wurde jedoch schließlich nur Waiblingers Gedicht „Der Kirchhof“ aufgenommen, dessen erste Strophe später eine Art Leitmotiv in Fontanes Roman „Unwiederbringlich“ abgab.
4 FL I, 323.
5 BE I. 67.
6 Dichter über ihre Dichtungen. Bd. 12,2: Theodor Fontane. T. 2. Hrsg, von Richard Brinkmann in Zusammenarbeit mit Waltraud Wiethölter. München 1973, S. 557 (im folgenden abgekürzt: Br).
7 Br II, 557 f.
8 Br II, 558.
9 Br II, 557.
10 Br II, 558 f.
11 Sie wurde von Hans Otto Horch in seinem Aufsatz „Das Schlechte . .. mit demselben Vergnügen wie das Gute“. Uber Theodor Fontanes Beziehungen zu Heinrich Heine (In: Heine-Jahrbuch Jg. 18 (1979), S. 142f.) unter dem Gesichtspunkt des Themas kurz behandelt.
12 Deutsches Dichteralbum. Hrsg, von Theodor Fontane. Berlin 1852, Vorwort. Die Beschränkung auf die Lyrik ab 1813 ist jedoch nicht unbedingt eingehalten worden. Denn z. B. sind von den 25 Gedichten Ludwig Uhlands, die die Anthologie enthält, 19 vor 1813 entstanden.
13 Theodor Fontane. Schriften zur Literatur. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. Berlin 1960, S. 6 und 10.
14 BE I, 338.
15 Theodor Fontane. Von Zwanzig bis Dreissig. Hrsg, von Coler. Leipzig 1955, S. 78.
16 Deutsches Dichteralbum. Hrsg, von Theodor Fontane. Berlin 1852, Vorwort. _ Gut drei Jahrzehnte später kam Fontane noch einmal auf den „Bilderwust“ zu sprechen und schrieb in seinem Brief an Pol de Mont vom 27. Februar 1887: „Meine Jugend — in der die meisten meiner Balladen entstanden - fallt noch in eine Zeit, wo die von Anastasius Grün, Karl Bede und Freiligrath herstammende Bilderwut wie eine Kinderkrankheit grassierte.“ (Th. Fontane: Unveröffentlichte Briefe an Pol de Mont. Mitgeteilt von Jean Gomez. In: Fontane-Blätter. Bd. 2, H. 7. 1972, S. 467.)
17 FL I, 315.
18 Deutsches Dichteralbum. Hrsg, von Theodor Fontane. Berlin 1852. Vorwort.
19 FL I, 364.
20 Friedrich Hebbel: Sämtliche Werke. Säkularausgabe von R. M. Werner. Bd. 12.
Berlin 1903, S. 255 f. ^
21 Hebbel: Gedichte. 1842; Neue Gedichte. 1848; Keller: Gedichte. 1846; Neuere Gedichte. 1851; Droste: Gedichte. 1844.
22 Fünf Bücher deutscher Lieder und G edidite. V 0 n a. HaUer Ms aut^dic npupeff» 7 pi♦ Hrse von Gustav Schwab. Leipzig 1835, Lynscnes acnatzKasuein der Deutedien msg TOn Otto Friedrich Gruppe. Berlin 1836; Auswahl deutsdier Gerichte für gelehrte Schulen von Theodor Echtermeyer. 5. Aufl. hrsg. von Robert Heinrich ^“uerni; Album Ötscher Dichter.Hrsg.von HenuumKkM». Berlin 1843; Deutschlands Dichter von 1813 bis 1843 Von Karl Gödeke. mnno er 1844; Die Lyrik der Deutschen während der letzten hundert Jahre. Hrsg, von Heinrich Friedrich Wilhelmi. 2. Ausg. Frankfurt a. M. 1852