23 Theodor Fontane: Schriften zur Literatur. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. Berlin 1960. S. 11.
24 FL I, 371.
25 Theodor Fontane: Schriften zur Literatur. Hrsg, von Hans-Heinrich 'Reuter. Berlin I960, S. 9.
26 ..Das Lied von Schill“ schließt in Fontanes Wiedergabe an die 1., 9., 15. und 16. Strophe jeweils einen Refrain an, der entweder
Juchhei Juchhe! Juchhe!
O Schill, dein Säbel tut weh!
oder
Oh weh! Oh weh! Oh weh!
Oh Schill, dein Säbel tat weh!
lautet bzw. noch einmal abgewandelt wird. In den Ausgaben der Gedichte Arndts ist dieser Refrain nicht zu finden.
27 Bei Fontane u. d. T. „Das Lied von Blücher“.
28 In der ersten Auflage konnte „Archibald Douglas“ noch nicht enthalten sein; sie brachte jedoch Fontanes „Der Wettersee“.
29 Br I, 36.
30 Br I, 36.
Wolfgang Ertl (Iowa)
Die Personennamen in den Romanen Theodor Fontanes
I.
In dem 1853 veröffentlichten Aufsatz „Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848“ betont Fontane, daß der Realismus als „Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“ aufzufassen sei (XIV, S. 115). 1 Seine Bemerkungen darüber, was Realismus nicht sei, nämlich „das nackte Wiedergeben alltäglichen Lebens, am wenigsten seines Elends und seiner Schattenseiten“ (XIV, S. 114), verraten eher die Unsicherheit des Kritikers angesichts der politischen und literarischen Vorgänge dieser Zeit. Den deutschen Naturalisten war Fontane später wesentlich wohlwollender gesinnt, und sein eigenes Erzählwerk gewinnt seine Stärke nicht zuletzt aus der scharfen Darstellung so manchen menschlichen „Elends“ und der „Schattenseiten“ der gesellschaftlichen Verhältnisse. Es gehört zur Besonderheit des Fontaneschen Realismus, daß er sich nicht leicht festlegen läßt auf ein bewahrendes oder progressives Moment. Dem Erfahrunsghorizont des Dichters gemäß bleibt er in der Schwebe: So nahe Fontane den kritischen Tendenzen der Sozialdemokratie in seiner Entlarvung des hochmütigen und leeren Junkertums oder auch der scheinheiligen Bourgeoisie kommt, seine Liebe gilt doch immer wieder dem märkischen Adligen, der, wenn er auf verlorenem Posten steht wie der alte Stechlin, für Fontane eine unverdorbene Menschlichkeit repräsentiert. Dieser Konservatismus läßt sich durchaus vereinbaren mit Fontanes Wissen, daß der „Realismus ... eingezogen ist wie der Frühling, frisch, lachend und voller Kraft, ein Sieger ohne Kampf“ (XIV, S. 115). Wie immer man Fontanes Stellung in dem Konflikt zwischen dem konservativen Element in der Politik und dem Neuen, besonders dem Zum-Zuge- Kommen des vierten Standes, den Fontane durchaus als fortschrittlich und
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