Charakter als Landschaft der Fließe zu erhalten. Sehr hoch schätzen wir die Einzeldarstellungen von 65 Orten und Regionalflächen ein, die auf 48 Druckseiten eine Fülle von heimatkundlichen, speziell heimatgeschichtlichen Spezialkenntnissen vermitteln
Nach allem Positiven müssen wir leider kritisch vermerken, daß die Spreewaldbahn, die am 20. Mai 1899 die landespolizeiliche Abnahmefahrt von Burg bis Cottbus unternahm und ihre letzte Fahrt am 3. Januar 1970 anfuhr, nur kurz und nicht in einem eigenen Abschnitt behandelt wird. In den zwanziger Jahren war sie ein Massenverkehrsmittel, als unzählige Berliner von Lübben nach Burg fuhren, um sich die Spreewaldfestspiele „Der letzte [Wenden-] König“ anzusehen. Am 17. Oktober 1967 veröffentlichte Rezensent in den „Brandenburgischen Neuesten Nachrichten“, Potsdam, da mit der Spreewaldbahn großgeworden, den Artikel „70 Jahre ,Spreewaldguste‘. 51,7 km Schmalspurbahn durch Städte und Naturschönheiten des Spreewaldgebietes. Mit 40 km/h und munterem Gebimmel nicht nur im Dienste der Urlauber.“ Der letzte Satz weist darauf hin, daß diese idyllische Kleinbahn auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für landwirtschaftliche Produkte und Holztransporte war. Angeblich erfolgte die Stillegung durch Unrentabilität gegenüber dem Omnibus- und Lastkraftwagenverkehr. Ob heute, angesichts der Energieverknappung, dieselbe Ansicht vertretbar wäre, sei dahingestellt.
Weiterhin wünschte man sich noch mehr Angaben über die früheren Besitzverhältnisse, z. B. von der Herrschaft Lübbenau.
Der Fototeil im Anhang enthält 34 schwarz-weiß Fotos. Ihre Auswahl befriedigt nicht immer, so Anden wir fünfmal das Motiv Kahnfahrten und dreimal das Kraftwerk Lübbenau. Statt dieser Wiederholungen hätten die Herausgeber besser noch Fotos von der Spreewaldbahn, der schönen mittelalterlichen Feldsteinkirche von Terpt und eines Braunkohlenrestgewässers aufnehmen sollen.
Diese kritischen Hinweise schmälern nicht die großen Verdienste, die sich Autoren und der Akademie-Verlag durch die Veröffentlichung des Buches „Burger und Lübbenauer Spreewald“ erworben haben. Wir wünschen uns von dieser Reihe noch weitere brandenburgische Bände, so z. B. von» Unterspreewald.
Ruppiner Land. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zühlen, Dierberg, Neuruppin und Lindow.
Von einem Autorenkollektiv, bearb. v. Dietrich Zühlke. Mit 35 Abb., 16 Kunstdrucktafeln, 1 Übersichtskarte. Berlin: Akademie-Verlag. 1981. 216S. 8° (Werte unserer Heimat. Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik. Bd. 37) (Akademie der Wissenschaf-