ten der DDR. Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Heimatforschung.) [Rez. Günter Mangelsdorf]
Die Reihe „Werte unserer Heimat“ erschließt wie kaum eine andere Veröffentlichung viele Landstriche unseres Landes, über die z. T. wenig oder gar keine Spezialliteratur vorhanden ist. Viele Orte und historische Stätten werden neu entdeckt und somit einem breiten Leserkreis zugänglich gemacht. Sie trägt damit wesentlich zur Bereicherung unseres regionalgeschichtlichen Wissens bei und hilft Geschichtskenntnisse und Geschichtsverständnis zu vermitteln. Sehr mannigfaltig sind aber auch die Anregungen, die uns über Landschaftsentwicklung, Flora und Fauna sowie über allgemeine Umweltprobleme der jeweils behandelten Landschaft gegeben werden. Dies trifft ganz besonders für das brandenburgische Gebiet zu. Für weite Teile der Bezirke Potsdam; Frankfurt/Oder und Cottbus gibt es kaum neuere Literatur, wie ein Blick in die umfangreiche Bibliographie zur Geschichte der Mark Brandenburg von H.-J. Schreckenbach 1 zeigt. Daher greift jeder regionalgeschichtlich Interessierte doppelt gern zu den bisher für Brandenburg herausgegebenen Bänden der obigen Reihe 2 . Nach Potsdam, dem Rheinsberg-Fürstenberger Seengebiet, dem Spreewald- und Chorin-Werbellinsee-Band liegt nun als fünfter märkischer Band das Rup- piner Land vor. Dieser Band führt uns in die Heimat Theodor Fontanes und behandelt das Gebiet zwischen Gottberg, Neuruppin, Herzberg im Süden und Basdorf, Zühlen, Charlottenau im Norden. Es ist somit ein unmittelbarer Anschluß an den Inhalt des Buches über das Rheinsberg- Fürstenberger Seengebiet gegeben. Es wird eine heimatkundliche Bestandsaufnahme der Meßtischblätter Zühlen, Dierberg, Neuruppin und Lindow vorgelegt. Mit 91 Suchpunkten werden in Einzeldarstellungen alle heutigen Dörfer, Wohnplätze, mittelalterliche Wüstungen, die hier besonders zahlreich auftreten, die großen Waldungen nördlich von Neuruppin, die zahlreich eingestreuten Seen, die Neuruppiner Schweiz also und die Städte Neuruppin, Altruppin und Lindow ausführlich beschrieben.
In einer Überschau erfährt der Leser wissenswertes und für das Verständnis der nachfolgenden Behandlung der einzelnen Suchpunkte nötiges über die Landschaftsentstehung, das Klima, die Beschaffenheit der Seen, die Landschaftsnutzung, die Waldverbreitung, -Zusammensetzung und -ent- stehung, die Tier- und Pflanzenwelt und schließlich etwas über den Gang der Besiedlung und die allgemeine historische Entwicklung des Raumes.
Was ist nun das besondere am Ruppiner Land? Es ist für viele das Land der Seen und Kiefernwälder, eine reizvolle und vielgeliebte Urlaubs- und Erholungslandschaft. Jährlich verbringen tausende Urlauber aus den südlichen Teilen der DDR ihre Ferien am Kalk-See, Tornow-, Zermützel- oder Molchow-See im Gebiet der Ruppiner Schweiz. Andere fahren zum Gude- lack-, Wutz- oder Vielitz-See um Lindow. Weithin bekannt sind das Ausflugslokal Boltenmühle, der Bienenbach und Bienenwalde — nicht zuletzt durch Fontane. Ihren besonderen Reiz hat eine Fahrt mit dem Dampfer von Neuruppin über die Seen und den Rhin nach Boltenmühle.
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