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„Theodor Fontane, der märkische Wanderer“, von Jutta Neuendorff- Fürstenau. Theodor Fontane fungierte somit nicht nur als Leitbild, sondern geradezu als der Schutzpatron der „Märkischen Heimat“. In seinem Geleitwort umriß Prof. Albert Pietsch die Aufgaben der neuen Heimatzeitschrift, die sich „in glücklicher Paarung von Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit“ an die Arbeiter und Bauern, die Lehrer, Heimatforscher und Künstler, an die Jugend und an alle märkischen Natur- und Heimatfreunde wenden wollte. Die Vorsitzenden der drei Bezirke, Stadtier, Manneberg und Springer, begrüßten in kurzen Geleitworten die neue Zeitschrift und gingen, jeweils aus ihrer Sicht, ebenfalls auf ihre Aufgaben ein.
Die „Märkische Heimat“ brachte in ihren zweimonatlich erscheinenden Heften Abhandlungen aus allen Bereichen der brandenburgischen Heimatforschung. Neben diesen größeren Beiträgen enthielt sie unter der Rubrik „Aus der märkischen Heimat“ Kurzberichte und Annotationen und berichtete ferner „Aus der Arbeit der Natur- und Heimatfreunde“. Bei den „Buchbesprechungen“ bzw. der „Bücher- und Zeitschriftenschau“ wurde versucht, alle für die Landeskunde Brandenburgs wichtigen Neuerscheinungen von Fachleuten kritisch besprechen zu lassen. Die hintere Innenseite des Umschlages enthielt, wie schon erwähnt, die von Joachim Scho- beß besorgte Zusammenstellung der heimatkundlichen Neuerscheinungen zugleich mit Angaben ihrer Signaturen in der Landes- und Hochschulbibliothek Potsdam. Zu den regelmäßigen Rubriken traten später noch weitere, so „Unsere Leser haben das Wort“ und „Aus der Schule — für die Schule“. Neben normalen, d. h. alle Sachgebiete berührenden Heften gestaltete man auch thematische Hefte. So waren Heft 3/1956 Fragen des Natur- und Umweltschutzes in Brandenburg, Heft 5/1956 dem märkischen Wald und Heft 2/1957 den märkischen Seen gewidmet.
Die Zeitschrift „Märkische Heimat“ fand durch ihre gediegenen Beiträge und ihren hohen Informationsgehalt bald viele Freunde und Leser und einen günstigen Absatz, wenngleich der alleinige Vertrieb durch den Postzeitungsvertrieb nicht immer zur Zufriedenheit der Redaktion verlief. Im großen und ganzen trug die Zeitschrift sich selbst und erforderte nur relativ geringe Zuschüsse. Im Jahre 1956 erschienen 6, 1957 insgesamt 5 Hefte. Dann aber kam es, bedingt durch Schwierigkeiten in der Vorfinanzierung seitens der drei Bezirke aufgrund von Neuordnungen im Finanzwesen, zu einer ersten Krise. Mit dem Heft 5/1957 mußte das Erscheinen der „Märkischen Heimat“ vorerst eingestellt werden. Der Großteil des Jahres 1958 sah dann vor allem die Potsdamer Mitglieder der Redaktionskommission erneut in Bewegung, um eine Neuinstallierung dieser Zeitschrift zu erreichen. Wieder zählte Joachim Schobeß zu den eifrigsten Verfechtern dieses Vorhabens. Auch diesmal waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt. Der Rat des Bezirkes Potsdam übernahm allein die Finanzierung und sicherte damit das Weiterbestehen der „Märkischen Heimat“. Darüber hinaus besoldete der Rat des Bezirkes fortan einen hauptamtlichen Redakteur, nachdem sich herausgestellt hatte, daß die umfangreiche Redaktionsarbeit von ehrenamtlichen Mitarbeitern auf die Dauer nicht be-
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