Heft 
(1983) 35
Seite
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Theodor Fontane, der märkische Wanderer, von Jutta Neuendorff- Fürstenau. Theodor Fontane fungierte somit nicht nur als Leitbild, son­dern geradezu als der Schutzpatron derMärkischen Heimat. In seinem Geleitwort umriß Prof. Albert Pietsch die Aufgaben der neuen Heimat­zeitschrift, die sichin glücklicher Paarung von Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit an die Arbeiter und Bauern, die Lehrer, Hei­matforscher und Künstler, an die Jugend und an alle märkischen Natur- und Heimatfreunde wenden wollte. Die Vorsitzenden der drei Bezirke, Stadtier, Manneberg und Springer, begrüßten in kurzen Geleitworten die neue Zeitschrift und gingen, jeweils aus ihrer Sicht, ebenfalls auf ihre Aufgaben ein.

DieMärkische Heimat brachte in ihren zweimonatlich erscheinenden Heften Abhandlungen aus allen Bereichen der brandenburgischen Heimat­forschung. Neben diesen größeren Beiträgen enthielt sie unter der Rubrik Aus der märkischen Heimat Kurzberichte und Annotationen und be­richtete fernerAus der Arbeit der Natur- und Heimatfreunde. Bei den Buchbesprechungen bzw. derBücher- und Zeitschriftenschau wurde versucht, alle für die Landeskunde Brandenburgs wichtigen Neuerschei­nungen von Fachleuten kritisch besprechen zu lassen. Die hintere Innen­seite des Umschlages enthielt, wie schon erwähnt, die von Joachim Scho- beß besorgte Zusammenstellung der heimatkundlichen Neuerscheinungen zugleich mit Angaben ihrer Signaturen in der Landes- und Hochschul­bibliothek Potsdam. Zu den regelmäßigen Rubriken traten später noch weitere, soUnsere Leser haben das Wort undAus der Schule für die Schule. Neben normalen, d. h. alle Sachgebiete berührenden Heften ge­staltete man auch thematische Hefte. So waren Heft 3/1956 Fragen des Natur- und Umweltschutzes in Brandenburg, Heft 5/1956 dem märkischen Wald und Heft 2/1957 den märkischen Seen gewidmet.

Die ZeitschriftMärkische Heimat fand durch ihre gediegenen Beiträge und ihren hohen Informationsgehalt bald viele Freunde und Leser und einen günstigen Absatz, wenngleich der alleinige Vertrieb durch den Post­zeitungsvertrieb nicht immer zur Zufriedenheit der Redaktion verlief. Im großen und ganzen trug die Zeitschrift sich selbst und erforderte nur rela­tiv geringe Zuschüsse. Im Jahre 1956 erschienen 6, 1957 insgesamt 5 Hefte. Dann aber kam es, bedingt durch Schwierigkeiten in der Vorfinanzierung seitens der drei Bezirke aufgrund von Neuordnungen im Finanzwesen, zu einer ersten Krise. Mit dem Heft 5/1957 mußte das Erscheinen derMär­kischen Heimat vorerst eingestellt werden. Der Großteil des Jahres 1958 sah dann vor allem die Potsdamer Mitglieder der Redaktionskommission erneut in Bewegung, um eine Neuinstallierung dieser Zeitschrift zu er­reichen. Wieder zählte Joachim Schobeß zu den eifrigsten Verfechtern dieses Vorhabens. Auch diesmal waren die Bemühungen von Erfolg ge­krönt. Der Rat des Bezirkes Potsdam übernahm allein die Finanzierung und sicherte damit das Weiterbestehen derMärkischen Heimat. Dar­über hinaus besoldete der Rat des Bezirkes fortan einen hauptamtlichen Redakteur, nachdem sich herausgestellt hatte, daß die umfangreiche Re­daktionsarbeit von ehrenamtlichen Mitarbeitern auf die Dauer nicht be-

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