wältigt werden konnte. Als festangestellter Verantwortlicher Redakteur arbeitet zunächst Dr. Gerhard Schie, vormals Leiter des Heimatmuseums Potsdam, ab 1962 dann Dr. Heino Brandes, später Direktor der Wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek. Somit in jeder Hinsicht neu fundiert, konnte die „Märkische Heimat“ zu Beginn des Jahres 1959 ihr Erscheinen wieder aufnehmen, zunächst vierteljährlich, ab 1960 dann wieder zweimonatlich. Gegenüber früher gab es manche Verbesserungen. Das äußere Gewand hatte sich gewandelt, die Titelseite zeigte nunmehr ein großformatiges Foto über einer von Heft zu Heft in der Farbe wechselnden Titelleiste. Die Reichhaltigkeit des Inhaltes konnte vermehrt werden, nicht zuletzt auch durch die Aufnahme zusätzlicher Spalten wie „Märkischer Naturschutz“, „Touristik und Wandern“, „Unsere Museen und Gedenkstätten“ und „Faunistische Mitteilungen aus der Mark“. Stärker als bisher bemühte man sich in den Abhandlungen um die Berücksichtigung von Zeitgeschichte und Entwicklungen der Gegenwart. So berichtete z. B. der frühere brandenburgische Ministerpräsident Karl Steinhoff über „Das Land Brandenburg in den ersten Nachkriegsjahren“, und Heinz Petzold informierte die Leser über den gegenwärtigen Stand und die weiteren Perspektiven des Braunkohlebergbaues in der Lausitz. Insgesamt ergab sich auch weiterhin eine weitgespannte Palette fundierter Aufsätze zur Landeskunde Brandenburgs, in der auch Theodor Fontane seinen festen Platz behielt. So beantwortete Joachim Schobeß im Heft 4/1959 die Frage „Warum wir Theodor Fontanes Erbe pflegen“ und Heft 5/1961 veröffentlichte einen Brief „der ihn leider nicht mehr erreicht“ von Ernst Tietze an Theodor Fontane aus dem Oderbruch. So gelangte die „Märkische Heimat“ zu einer neuen Blüte. Sogar Sonderhefte erschienen: 1. eine Festschrift zum 75. Geburtstag des Eichwalder Heimatforschers Dr. Karl Hohmann (I960), 2. desgleichen zum 70. Geburtstag des Potsdamer Archäologen und Redaktionsmitgliedes Richard Hoffmann (1961) und 3. eine zusammenfassende Übersicht der naturräumlichen Gliederung Brandenburgs durch den an der Pädagogischen Hochschule wirkenden Potsdamer Geographen Eberhard Scholz (1962).
Plötzlich und unerwartet kam aber dann das Ende. Mitte 1962 mußte zur Freimachung von Druckkapazitäten für Export-Aufträge das Zeitschriftensortiment der DDR reduziert werden. Diese Maßnahmen trafen auch die „Märkische Heimat“ und mit ihr fast alle Heimatzeitschriften des Kulturbundes, sogar die zentrale Monatszeitschrift „Natur und Heimat“. Im 2. Halbjahr 1962, mitten in ihrem 6. Jahrgang - 4 Hefte lagen bereits vor — mußte sie endgültig ihr Erscheinen einstellen.
Das Ende der „Märkischen Heimat“ hinterließ eine fühlbare Lücke, und es kann nicht geleugnet werden, daß es damals sowohl bei den Redaktionsmitgliedern als auch bei den Lesern viel Enttäuschung gegeben hat. Was die Lücken anbelangt, so konnten in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten manche von ihnen durch Regionalzeitschriften der einzelnen Bezirke wieder geschlossen werden. So existieren gegenwärtig in Cottbus seit 1965 die „Niederlausitzer floristischen Mitteilungen“, seit 1967 die „Geschichte und Gegenwart des Bezirkes Cottbus (Niederlausitzer Stu-