Heft 
(1983) 35
Seite
270
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wältigt werden konnte. Als festangestellter Verantwortlicher Redakteur arbeitet zunächst Dr. Gerhard Schie, vormals Leiter des Heimatmuseums Potsdam, ab 1962 dann Dr. Heino Brandes, später Direktor der Wissen­schaftlichen Allgemeinbibliothek. Somit in jeder Hinsicht neu fundiert, konnte dieMärkische Heimat zu Beginn des Jahres 1959 ihr Erscheinen wieder aufnehmen, zunächst vierteljährlich, ab 1960 dann wieder zwei­monatlich. Gegenüber früher gab es manche Verbesserungen. Das äußere Gewand hatte sich gewandelt, die Titelseite zeigte nunmehr ein groß­formatiges Foto über einer von Heft zu Heft in der Farbe wechselnden Titelleiste. Die Reichhaltigkeit des Inhaltes konnte vermehrt werden, nicht zuletzt auch durch die Aufnahme zusätzlicher Spalten wieMär­kischer Naturschutz,Touristik und Wandern,Unsere Museen und Gedenkstätten undFaunistische Mitteilungen aus der Mark. Stärker als bisher bemühte man sich in den Abhandlungen um die Berücksichti­gung von Zeitgeschichte und Entwicklungen der Gegenwart. So berichtete z. B. der frühere brandenburgische Ministerpräsident Karl Steinhoff über Das Land Brandenburg in den ersten Nachkriegsjahren, und Heinz Petzold informierte die Leser über den gegenwärtigen Stand und die wei­teren Perspektiven des Braunkohlebergbaues in der Lausitz. Insgesamt ergab sich auch weiterhin eine weitgespannte Palette fundierter Aufsätze zur Landeskunde Brandenburgs, in der auch Theodor Fontane seinen festen Platz behielt. So beantwortete Joachim Schobeß im Heft 4/1959 die FrageWarum wir Theodor Fontanes Erbe pflegen und Heft 5/1961 ver­öffentlichte einen Briefder ihn leider nicht mehr erreicht von Ernst Tietze an Theodor Fontane aus dem Oderbruch. So gelangte dieMär­kische Heimat zu einer neuen Blüte. Sogar Sonderhefte erschienen: 1. eine Festschrift zum 75. Geburtstag des Eichwalder Heimatforschers Dr. Karl Hohmann (I960), 2. desgleichen zum 70. Geburtstag des Potsdamer Ar­chäologen und Redaktionsmitgliedes Richard Hoffmann (1961) und 3. eine zusammenfassende Übersicht der naturräumlichen Gliederung Branden­burgs durch den an der Pädagogischen Hochschule wirkenden Potsdamer Geographen Eberhard Scholz (1962).

Plötzlich und unerwartet kam aber dann das Ende. Mitte 1962 mußte zur Freimachung von Druckkapazitäten für Export-Aufträge das Zeitschriften­sortiment der DDR reduziert werden. Diese Maßnahmen trafen auch die Märkische Heimat und mit ihr fast alle Heimatzeitschriften des Kul­turbundes, sogar die zentrale MonatszeitschriftNatur und Heimat. Im 2. Halbjahr 1962, mitten in ihrem 6. Jahrgang - 4 Hefte lagen bereits vor mußte sie endgültig ihr Erscheinen einstellen.

Das Ende derMärkischen Heimat hinterließ eine fühlbare Lücke, und es kann nicht geleugnet werden, daß es damals sowohl bei den Redak­tionsmitgliedern als auch bei den Lesern viel Enttäuschung gegeben hat. Was die Lücken anbelangt, so konnten in den zurückliegenden zwei Jahr­zehnten manche von ihnen durch Regionalzeitschriften der einzelnen Be­zirke wieder geschlossen werden. So existieren gegenwärtig in Cottbus seit 1965 dieNiederlausitzer floristischen Mitteilungen, seit 1967 die Geschichte und Gegenwart des Bezirkes Cottbus (Niederlausitzer Stu-