Heft 
(1983) 35
Seite
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dien) und seit 1978 dieNatur und Landschaft im Bezirk Cottbus, in Frankfurt seit 1975 dieFrankfurter Beiträge zur Geschichte und in Potsdam seit 1962 dieVeröffentlichungen des Bezirksheimatmuseums Potsdams, innerhalb welcher Seit 1964Beiträge zur Tierwelt der Mark erscheinen. Der brandenburgische Natur- und Umweltschutz hat sich in der seit 1965 herausgegebenenNaturschutzarbeit in Berlin und Branden­burg ein eigenes Organ geschaffen, und Fragen der Fontaneforschung be­handeln eingehender denn je die 1965 von Joachim Schobeß ins Leben ge­rufenenFontane-Blätter. Und wenn in Kürze das 1. Heft der neuen Beiträge zur Geschichte des Bezirkes Potsdam vorliegt, wird auch der NameMärkische Heimat eine neue Auferstehung erfahren.

Günther Pistor (Rostock)

Fontane-Briefe aus dem Familiennachlaß Eggers im Stadtarchiv Rostock

Herausgegeben und erläutert von Günther Pistor (Rostock)

Die losen Blätter und Briefe Fontanes im Rostocker Stadtarchiv, soweit sie aus dem Familiennachlaß Eggers stammen, lassen sich unter dem Gesichtspunkt ihrer jeweiligen Empfänger in drei Gruppen teilen: Sie sind an Friedrich (18191872), seinen jüngeren Bruder Karl (18261900) und an Karls Tochter aus zweiter Ehe Emma (geb. 1881) gerichtet. In dieser Reihenfolge werden sie hier vorgestellt, wobei die reizvollsten Stücke zweifellos die der dritten Gruppe sind: fünf entzückende Geburtstagsbriefe an ein Mädchen, der erste an die fünf-, der letzte an die sechzehnjährige Adressatin.

I.

Uber Friedrich Eggers hat Fontane inVon Zwanzig bis Dreißig gehan­delt in jenem interessanten AbschnittDer Tunnel über der Spree. Er gehörte in dieser literarischen Verbindung bis zu Franz Kuglers Tod 1858 zurKugler-Gruppe, der Dritte im Bunde war Paul Heyse. Friedrich Eggers (TunnelnameAnakreon) war außerdem Rütli- und Ellora-Mit- glied, genauer gesagt: sogar ihr Gründer. Fontane charakterisiert ihn als Gesellschafts- und Vereinstalent. Er hat das Deutsche Kunstblatt redigiert und wurde 1863 Professor an der Kunstakademie in Berlin. Auf die Bewer­bung um dieses Amt nimmt der erste hier mitgeteilte Brief Fontanes Bezug (I, 1). Ernst Karl Guhl 1 (1819-1862), vor Eggers Kunsthistoriker an der Kunstakademie, war gestorben. Seine (Eggers) Freunde versuchen nun offensichtlich, ihn bei der Bewerbung um die Nachfolge zu unterstützen, so auchTante Merekel, die Schwester H. v. Mühlers, der gerade am 18. März 1862 preußischer Kultusminister geworden war.- Mühler mit TunnelnamenCocceji und in jüngeren Jahren Verfasser des Liedes Grad aus dem Wirtshaus komm ich heraus - war nun Exzellenz und wird in dem genannten BriefExci genannt.

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