Anmerkung nicht. Auch mit ihm verband ihn eine jahrzehntelange Freundschaft. Als Adressat Fontanescher Briefe ist er lange bekannt.
Drei mit Bleistift geschriebene Zettel Fontanes im Familiennachlaß Eggers, die leider undatiert sind, beziehen sich nach der dort getroffenen Einordnung auf die Vorbereitung zur Trauerfeier für Friedrich Eggers. Beim zweiten scheint es allerdings nicht sicher, beim ersten ist der Empfänger nicht zu ermitteln, während die anderen beiden Nachrichten zweifellos an Karl Eggers gerichtet sind (II, 1—3).
Unklar bleiben für den Leser bereits veröffentlichter Briefe Äußerungen wie die folgenden:
Am 6. 6. 81 an Mathilde v. Rohr:
„Senator Eggers hat sich wieder verheiratet, eine allerliebste kleine Frau ... “ u — also eine zweite Eheschließung!
Am 7. 7. 86 an Karl Eggers — fünf Jahre später:
„Mit ergebensten Empfehlungen an Ihr Fräulein Braut... “ ,2 und am 10. 9. 86 an Karl Eggers:
„So weiß ich denn seit gestern erst, wo ich von Kr. (Krummhübel. G. P.) zurück bin, von Ihrer Hochzejt. Empfangen Sie und Frau Gemahlin auch heute noch meine herzlichsten Glückwünsche und verzeihen Sie eine Verspätung, an der ich unschuldig bin.“ 13 Also mit sechzig Jahren noch eine dritte Ehe?
Dr. jur. Karl Eggers 14 , 1826 als Sohn eines Kaufmanns in Rostock geboren, war von 1854—1856 Senator in Rostock. Zu dieser Zeit heiratete er 1855 seine erste Frau Mathilde, geb. Becker, eine Pflegetochter des Paares — Agnes Becker aus Hamburg — wurde die Frau des Dichters Heinrich Seidel. 15 Wegen eines „Brustleidens“ gab Eggers seine Heimat auf und lebte mehrere Jahre in Italien, später in Berlin. Nach dem Tode seines Bruders Friedrich wurde ein von beiden Brüdern verfaßter plattdeutscher Gedichtband '„Tremsen“ (Kornblumen) veröffentlicht, den Fontane in der Vossin besprach. 10 Auf diese Besprechung spielt die Postkarte vom 17. 3. 76 an, nachdem Fontane schon im Sommer 1875 sie in Aussicht gestellt hatte. 17 (II, 4) Am 6. 3. 76 hatte Fontane die Stellung als ständiger Sekretär der Akademie der Künste angetreten — ohne große Illusionen, wie man aus diesen Zeilen ersieht.
1879 starb Mathilde Eggers in Meran. Diese erste Ehe blieb kinderlos. Fontane ist zu dieser Zeit im Harz. Sein daher verspätetes Kondolenzschreiben, das hier mitgeteilt wird, ist auffallend kurz und knapp. (II, 5)
1881 — also mit fünfundfünfzig Jahren — heiratete Karl Eggers die vierundzwanzig Jahre alte Emma Brandenburg-Schäffer, eine Verwandte seiner ersten Frau. Sie ist die „allerliebste kleine Frau“ aus dem bereits zitierten Brief an M. v. Rohr. Knapp zehn Monate nach der Eheschließung stirbt die zweite Frau im Kindbett.
Mit sechzig Jahren schließt Karl Eggers am 22. 6. 86 seine dritte Ehe mit seiner Nichte Margarete (1858—1941). Sie ist die Tochter seines Bruders
273