Vorstellungen, aufführen, deutet auf eine Charakterzähigkeit, ohne die man heutzutage nicht mehr durchkommt; noch höher aber möchte ich die von Dir gemachte Mittheilung einschätzen, daß sie die Frage „mit oder ohne Publikum“ mit souveräner Verachtung behandeln. Damit erst fängt die wahre Kunst an. Bei Heinrich von Plauen wünsche ich Dir Kraft und Dauer. Aber in Pfefferkuchenbegleitung geht es. Seien Dir schöne Fräuleins-Tage, die ja nun beginnen, beschieden.
Wie immer
Dein alter Th. Fontane.
1 Allgemeine Deutsche Biographie X, S. 99 Leipzig 1879.
2 Ebenda XXII, S. 469 ff.
3 Ebenda X, S. 64 und H.-H. Reuter, Fontane, S. 518. Berlin 1968.
4 Näheres in „Berliner Sieges-, Einzugs- u. Friedens-Chronik, Carl Dunkers-Verlag. Vgl. auch Fontanes Besprechung der Gedichte von Fr. Eggers in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung vom 24. 7. 1874 - Blatt 228 in der Zeitungsausschnitte-Sainm- lung des Fontane-Archivs in Potsdam. Dort heißt es u. a.: „Den Beschluß, wenn wir von einem als Anhang gegebenen Oratorien-Text absehen, bilden »Epigramme*. Es sind das jene Inschriften, die am 16. Juni 1871, beim Einzug der Truppen, die ,Siegesstraße* schmückten und so viel freudige Zustimmung weckten. Wie hübsch beispielsweise folgendes:
Feldtelegraphie.
Hundert Siege berichtet!
Alle erfochten, keiner erdichtet.
Wir freuen uns, dem Erscheinen der .plattdeutschen Gedichte* — unter dem vieles ist, was sich neben Klaus Groth und Fritz Reuter mit gutem Anspruch behaupten kann — demnächst entgegen sehen zu dürfen. Th. F.“
5 Berliner Sieges. Einzugs- u. Friedens-Chronik.
6 ln Harren Und Krieg In Sturz Und Sieg Bewußt und groß So riß er uns .
Von Feinden los.
7 Brief an Karl Zöllner vom 23. 7. 1870 in der Edition des Aufbau-Verlages, Berlin und Weimar 1980, Band I, S. 355 f. Die Briefe wurden ausgewählt und erläutert von Gotthard Erler. Soweit nicht anders vermerkt, werden Briefe nach dieser Ausgabe zitiert.
8 Ebenda aus Warnemünde.
9 Statut der Stiftung im Familiennachlaß Eggers im Rostocker Stadtarchiv.
10 Autobiographische Werke, hrsg. von Ch. Coler, Verlag Das Neue Berlin 1961, S. 494.
11 Briefe II 38.
12 Briefe, Ausgabe Hanser, München ab 1976 III Nr. 449.
13 Ebenda III Nr. 460.
14 Die folgenden Angaben stützen sich vorwiegend auf das Nachweis-Buch zum Familiennachlaß Eggers, Stadtarchiv Rostock, bearbeitet von Ingrid Ehlers. Außerdem auf einen Artikel von W. Schmidt in „Mecklenburgische Monatshefte“ Jg. 2 (1926), S. 310: „Zum 100. Geburtstag von Karl Eggers.“
15 Vgl. Briefe I S. 388 (an Mathilde v. Rohr vom 26. 3. 1874): „Übrigens hatten wir hier noch eine zweite Verlobung: eine Pflegetochter des Senators Eggers, ein Frl. Becker aus Rostock oder Hamburg, hat sich mit einem jungen, blonden, dichtenden Ingenieur verlobt. Das ganze Paar ist doch aber wenig dichterisch.“ — Außerdem: H. Seidel: Von Perlin nach Berlin, Stuttgart u. Berlin-Grunewald o. J. Gesammelte Werke Bd. I, S. 412.
16 Vgl. Anm. 4.
17 Brief an Karl Eggers vom 10. 7. 1875, veröffentlicht in Fontane-Blätter Bd. I, S. 312.
18 Brief der Tochter Margarete an ihren Vater Robert Eggers sowie Karl Eggers Brief an seinen Bruder mit der Bitte um Zustimmung zur Heirat vom 29. 4. 1889 im Stadtarchiv Rostock.
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