zusetzen. Niedergeschrieben wurde das Kapitel „Bornstädt“ 6 in Hermsdorf (Sobieszöw) im Riesengebirge. Fontane notierte zum Montag, dem 30. August 1869: „am Nachmittag gearbeitet (Bornstädt)“. Auch für den 31. August sowie den 1. und 2. September finden wir die Eintragung „gearbeitet (Bornstädt)“. Am 3. September 1869 saß der Autor schließlich über dem ..Schwielow“ 7 . /
Die schon zitierte Arbeit von Bethge über den Bornstedter Kirchhof wird Fontane nicht gekannt haben, vielmehr hat er wohl die entsprechenden Hinweise — wie viele andere zum Abschnitt „Potsdam und Umgebung“ — von dem Potsdamer Lehrer Heinrich Theodor Wagener 8 erhalten.
Die Tatsache, daß Fontane Eindrücke aus dem Jahre 1869 schilderte, stützt die Vermutung, daß der Obergärtner Walter bei seiner Umgestaltung des alten Kirchhofs 1867 den dörflichen Charakter der Anlage nicht verändert, sondern ihr ein der Situation angepaßtes, gepflegtes Aussehen gegeben hat. Besonderes Augenmerk wurde dabei, nach den Angaben Bethges, dem Eingangsbereich am Säulengang geschenkt. Auf einem Rasenstreifen um die Apsis der Kirche waren Blumen und hochstämmige Rosen gepflanzt. Die ursprüngliche, reizvolle räumliche Beziehung zwischen dem Säulengang und der Apsis wurde 1881/82 durch einen Anbau zur Aufnahme einer Hof löge zerstört (vgl. Abb. 1).
Eine Situation, die in gewissem Kontrast zu dem dörflichen Obstgarten- Charakter des Kirchhofs stand, fand Fontane auf dem abgeteilten „Sello’- schen Friedhof“ vor. Dieser kleine Friedhofsteil wurde von dem Hofgärtner Hermann Sello 1844 gekauft und gehört als Privatgrundstück auch heute noch nicht zum Bornstedter Friedhof, dessen Rechtsträger die Evangelische Kirchengemeinde ist.