Heft 
(1985) 39
Seite
12
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Berlin 15. Novb. 90 Potsd. Str. 134.c.

Hochgeehrter Herr.

Haben Sie herzlichen Dank. Das bloße Daraufzurückkommen ist schon eine That und nun so! Und dazu deralte Fontane 364 . Der verstorbene Julius Faucher, ein kolossal kluger Kerl (leider Lump nebenher) 3 sagte mir mal: das Höchste was man in Berlin erreichen könne, sei die Bezeich­nungder alte. Es liegt was Wahres drin 307 , was ich nicht sagen dürfte, wenn es nicht neben demalten Wilhelm auch denalten Wrangel gäbe 3 * 18 .

Sehr geglückt ist Ihnen auch die Sudermann-Besprechung 3, in vielen Stücken, namentlich auch darin, daß Sie den Unsinn widerlegen, er sei blos Hinterhäusler 37 ". Aber der Berliner ist immer glücklich, wenn er solch zugespitztes Wort hat, womit er dann Unfug treibt.

Wie immer Ihr Th. F.

Nr. 41

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Berlin 16. Novb. 90 Potsd. Str. 134.C.

Hochgeehrter Herr.

Das Brautpaar Paul und Paula 371 will uns am Donnerstag 6 Uhr die Freude machen den bekanntenLöffel Suppe bei uns zu essen. Es wäre sehr liebenswürdig, wenn Sie sich entschließen könnten mit von der Partie zu sein. Sie finden, außer dem Brautpaar, noch die liebenswürdige Frau Sternheim mit Gemahl 372 und unsre allen Freunde Zoellners von der Akademie 373 . Dürfen wir auf einja hoffen? Unter Gruß und Empfehlung von Haus zu Haus, Ihr Th. Fontane. '

Brahm, der auch die höhere Weihe geben sollte, hat sich wieder durch die Flucht entzogen 374 .

Nr. 42

Berlin 6. Dezb. 90 Potsd. Str. 134.C.

Hochgeehrter Herr.

Diese Nacht zwischen 2 und 3, bis dahin hatte ich schwer zu entziffernde Gentzsche Briefe aus Tripolis gelesen 375 , machte ich mich zum Schluß, wie man durch Cognac oder Kirschwasser einen Normalzustand wiederherstellt anDeutschland 376 . Besten Dank für Ihre freundlichen Worte, die um so