Sprache dieser Reden, das ebenso im semantischen wie im syntaktischen und im stilistischen, im metaphorischen wie im logischen Bereich anzutreffen ist.“ (S 211) Da Fontane mit Sicherheit von Mauthners ausgedehnten sprachkritischen Arbeiten wußte, u. da ihm ebenfalls ganz sicher bekannt war, wie empfindlich Mauthner auf Sprachschnitzer reagierte, dürfte obige Bemerkung auch eine Anspielung auf „die rohesten Zeichen eines sprachlichen Unvermögens“ (S. 210) enthalten haben, durch die sich die Reden Wilhelms II. auszeichneten.
294 Mauthner hat scheinbar öfter Vorträge gehalten: so z. B. am 15. 1. 1891 anläßlich der Feier zum 100. Geburtstag von Franz Grillparzer (veranstaltet von der .Literarischen Gesellschaft“ im Saale des Königl. Schauspielhauses; vgl. Magazin für Litteratur 60 [1891], 3 [vom 17. 1. 1891], S. 41-47), und aus einem (unveröffentlichten) Brief an Paul Schlenther vom 19. 12. 1893 (Original im LBI/New York) geht hervor, daß Mauthner am 22. 2. 1894, zusammen mit Mozkowski u. Traeger, einen öffentlichen Vortrag in Berlin gehalten hat (diese Angabe wird bestätigt in Paul Schlenther [Hrsg.]: Der Verein Berliner Presse und seine Mitglieder 1862-1912, a. a. O., S. 21).
295 Die Fahnenkorrekturen von Fontanes Novelle Stine.
296 Vgl. dazu Fontanes Vorbehalte in seinen Briefen vom 14. 8. 1889 (Nr. 18/Anm. 165-173) U. vom 18. 8. 1889 (Nr. 19/Anm. 184-189).
297 Emil Dominik (1844-1896), Redakteur, Buchhändler u. Verleger; verlegte die erste Sammelausgabe von Fontanes Romanen u. Erzählungen; Einzelheiten bei Gotthard Erler ,Eine notwendige Anmerkung' in Fontane Blätter 1 (1968), 7, S. 354-57: die erste zusammenfassende Ausgabe war im Jahre 1890/91 unter dem Titel Theodor Fontanes Gesammelte Romane und Novellen in zwölf Bänden erschienen u. wird heute von der Forschung nach dem ersten Verleger als .Dominik- Ausgabe' bezeichnet; vgl. dazu ferner Frederick Betz’ Nachwort in seiner Edition von L’Adultera (Stuttgart: Reclam [UB 7291] 1983), S. 166, sowie Hermann Fricke: .Der Sohn des Dichters. In memorinm Friedrich Fontane' in Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte 17 (1966), S. 28: „1390 und 1891 übernahm Friedrich Fontane auch die zwölfbändige, ursprünglich bei Emil Dominik herausgekommenen .Gesammelten Romane und Novellen' seines Vaters in Verlag [gegründet am 1. 10. 1888/die Hrsg.], der damals firmierte: .Deutsches Verlagshaus Berlin (F. Fontane u. Co.)‘. .. “ Auch in Deutschland (Jg. 1, Nr. 52 [vom 20. 9. 1890], S. 824) erschien in der Rubrik .Kleine Kritik' eine kurze Notiz zur neuen Ausgabe: „So veranstaltet der Verlag von F. Fontane in Berlin eine drei Mark- Ausgabe von Theodor Fontanes letztjährigen Romanen und Novellen. Bisher erschienen zu diesem billigen Preise des Dichters .L’Adultera', .Graf Petöfy', das Meisterwerk .Irrungen, Wirrungen' und die den Lesern dieser Wochenschrift wohlbekannte ,Stine'. Später soll auch der .Schach von Wuthenow' folgen . .. Hoffentlich trägt diese sauber ausgestattete Neuausgabe dazu bei, die Reihen der Fontane-Gemeinde recht beträchtlich zu verstärken.“
Nr. 31
298 D. h. am 2. 2. 1890.
299 Vgl. dazu Mauthners Antwortbrief vom 31. 1. 1890 (Original im Fontane-Archiv Potsdam):
Sehr geehrter Herr!
Mit dem schönsten Dank für Ihre freundliche Einladung die Versicherung, daß ich mit besonderem Vergnügen Folge leisten werde.
Ihren Damen mich bestens empfehlend in treuer Ergebenheit Fritz Mauthner
300 Vgl. hierzu auch Fontanes (fast identischen) Brief an Ludwig Fulda vom 30. 1. 1890 (HA, IV, Nr. 20, 21) : „Stephany und Frau wollen am Sonntag 5'/j bei uns essen und beide, wie vor allem auch wir selbst, würden uns sehr freun, wenn auch Sie, hochgeehrter Herr, mit von der Partie sein wollten.“
Nr. 32
301
302
Scheinbar hatte Mauthner, der .Bismarckianer' (Hans Blüher- Werke und Tage, Geschichte eines Denkers [München: P. List 1953], S. 387), Fontane aufgefordert, etwas zur Entlassung Bismarcks für Deutschland zu schreiben
Bismarck hatte am 20. März 1890 sein Amt als Reichskanzler niedergelegt Zu Fontanes zwiespältigem Bismarckbild vgl. Walter Müller-Seidel .Fontane und Bismarck* in Benno von Wiese/Rudolf Henß [Hrsg.]: Nationalismus in Germa- nistik und Dichtung (Berlin: Erich Schmidt 1967), insbes. bzgl. der zunehmenden Kritik Fontanes an Bismarck in den späten 80er Jahren (S. 185 f.); bereits 1887
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