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Illustriertes Familienblatt. - Begrünet von Kr,ist Keil 1853.
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(Fortsetzung.)
Wadonna im Kosentzag.
Roman von WernHotd KivLmclnrr.
"V^ach einem kleinen Schweigen fügte der General mit Anstrengung
^ hinzu: „Haben Sie auch bereits darüber nachgedacht, wie — wie Sie sich künftig nennen werden?"
Wolfgang sah ihn mit gut gespieltem Erstaunen an.
„Wie ich mich nennen werde? — Ja so, Sie glauben vielleicht, daß hier zu Lande ein akademischer Titel unerläßlich fei. Nun, ich habe mir allerdings drüben ganz ordnungsmäßig.meinen Doktorhut erworben, aber da man mir sagt, daß die deutschen Gerichte einiges Borurtheil gegen amerikanische Doktoren hätten, werde ich freiwillig darauf verzichten, ihn aufzusetzen. Am Ende kommt es doch auf die Geschicklichkeit an, nicht auf den Titel, und ich habe keine Lust, wegen des alten Zopfes in einen Zwiespalt mit der wohlweisen Obrig- . keit zu gerathen."
„Sehr richtig!" stimmte der General mit gesteigerter Artigkeit zu. „Aber es war eigentlich nicht das, was ich meinte. Ist es denn in Amerika schon etwas Gewöhnliches, Zahnärzte von altem Adel berufsmäßig thä- tig zu sehen?"
„Etwas Gewöhnliches gerade nicht!" erwiderte Wolfgang heiter. „Man findet die Schiffbrüchigen aus unseren Gesellschaftskreisen dort mehr unter den Kellnern und Lohnkutschern. Aber das Ungewöhnliche kam mir eben zu statten." l6
Der alte Herr rückte etwas würdigen Vertraulichkeit, wie er
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In Gedanken. Nach einem Gemälde von H. Greve.
Photographie im Verlage der Photographischen Union in München.
Alle Rechte Vorbehalten.
näher, und mit einer liebens- sie im bisheriger: Verlaufe der Unterhaltung nicht gezeigt hatte, sagte er:
„Hier liegen die Dirrge natürlich anders, und ich brauche wohl nicht darar: zu zweifeln, daß Sie der: Rücksichten auf Ihre Familie ein wenig Rechnung tragen werden. Das Adelsprädikat wenigstens dürfte Ihnen irr Ihrem neuen Beruf eher lästig als förderlich sein."
Wvlfgang nahm die unverkennbare Besorgniß des Generals noch immer von der scherzhaften Seite.
„Ich kann das nicht gerade einsehen; aber ich würde auf das kleine .vor:' und ans meiner: angestammter: Freiherrntitel vielleicht wirklich kein besonderes Gewicht legen, wenn mich nicht gerade die Rücksicht auf meine Familie veranlaßte, beides bei zubehalten."
Der General lehnte sich in seiner: Stuhl zurück, und das verbindliche Lächeln war plötzlich ganz und gar vor: seinem Gesicht verschwunden.
„Sie entschuldigen, wenn ich nicht mehr das Vergnüge:: habe, Sie zu verstehen."
„Aber Sie Werder: mir zuftimmerr, lieber Onkel, sobald Sie mich verstanden haben. Ich habe eure Schwester, die seit dem Tode unserer Eltern: ausschließlich aus mich als auf ihrer: natürlichen Beistand angewiesen ist, und derer: berechtigten