was die Zeitströmung fordert, so reich gestalten; ein Charakterbild . . . Die Lebensfülle der Gestalten, das Charakterisirungsvermögen ist ersten Ranges. .Kollege Crampton*, der verbummelte, versoffene, immerhin genialische, phantastische, kindlich gutmütige Professor wird leben bleiben auf der Bühne." (vgl. dazu auch Mauthners detaillierte Besprechung von Kollege Crampton in Zum Streit um die Bühne. Ein Berliner Tagebuch [Klel/Leipzlg: Llpslus & Tischer 1893 [= .Deutsche Schriften für Lltteratur und Kunst*, 2. Reihe, Heft 31], S. 5-10).
430 Vgl. Brief Nr. 47, lnsbes. Anm. 425.
Nr. 49
431 Heinrich Stephan (1831-1897), Organisator des deutschen Postwesens; wurde 1870 Generalpostdirektor u. später Generalpostmeister des Deutschen Reiches; führte 1870 die Postkarte, 1877 den Fernsprecher ein; regte 1874 die Gründung des Weltpostvereins an; wurde 1885 geadelt.
432 Vgl. Brief Nr. 48, Anm. 426.
433 Fontane wollte scheinbar auch bei einer Erwiderung auf Spielhagen seine Anonymität gewahrt wissen (vgl. Brief Nr. 44, Anm. 396).
434 Das Magazin für Lltteratur 61 (1892), 4 (vom 23. 1. 1892); Fontanes Artikel Ist darin nicht erschienen (vgl. ferner Brief Nr. 50, Anm. 435).
Nr. 50
435 Fontanes endgültige Absage an Mauthner, eine Erwiderung auf Spielhagens Replik zu schreiben (vgl. Nr. 49, Anm. 434).
436 Da der 21. Januar 1892 ein Donnerstag war, Ist anzunehmen, daß Mauthner Fontane gebeten hatte, ihn im Kaiserhof bei der .Lilterarischen Gesellschaft* zu treffen.
437 Vgl. den Artikel ,Zum Prozeß Prager* in der VZ Nr. 33 vom 21. 2. 1892 (Morgenausgabe, S. 1), worin es u. a. hieß: „Handlung! Muß denn lm Drama Handlung sein? Ist denn im Leben Handlung? Es scheint, als sei im Leben bisweilen noch mehr Handlung, als der Dichter von .Kollege Crampton* den Zuschauern vorführt. Was sich draußen im Schwurgerichtssaal abgespielt hat, das Ist auch ein Drama, es ist auch ein Stück Leben, und Handlung giebt es darin genug und mehr als genug; nur daß es zugleich giebt, was für die .Modernen* ein überwundener Standpunkt, ein Überrest der Eiszeit . . . ist.“
Nr. 51
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Vgl. Kühn (a. a. O., S. 176, Anm. 222): „Er [d. h. Mauthner/die Hrsg.] fährt zwar mitunter nach Prag, aber nur um der Mutter willen, häufiger, als sie nach 1892 schwer erkrankt." (vgl. auch Mauthners Brief an Auguste Hauschner vom 17. 2. 1892 aus Prag).
Mauthner war Anfang 1892 nach Berlin-Grunewald umgesiedelt (vgl. Kühn, S. 367).
Fontane war am 14. März 1892 schwer an Grippe erkrankt, von der er sich nur sehr langsam erholte (vgl. Fricke, S. 82 u. Heilborn, S. 187: „ .. . während ich ganz elend blieb und schreckliche Zustände durchmachen mußte.“). Am 8. April d. J. hatte sich Fontane zusätzlich eine Arzneimittelvergiftung zugezogen (vgl Brief an Friedlaender vom 22. 4. 1892 [HA, IV, Nr. 199, 190])
Paul Lorenz: Agrippina (Komödie in 4 Aufzügen; Aufführung lm Könlgl. Schauspielhaus) ; vgl. Fritz Mauthners Rez. ,Die Komödie Agrippina* in Das Magazin für Litteratur 61 (1892), 18 (vom 30. 4, 1892), S. 288-89; Mauthners Rez. wird Fontane aus zwei Gründen gefallen haben: l. wegen der Betonung der schauspielerischen Leistung von Paula Conrad (S. 288), für die Fontane eine Schwäche hatte; 2. aufgrund seiner kritischen Einwände gegen die Aufführung von Possen, gekoppelt mit der Forderung nach sogen, .gemischter Stimmung*: „Die Theoretiker des Naturalismus stellen es als eine Forderung der neuen Schule auf, daß man die Grenzlinie zwischen Tragödie und Posse verwischen lerne Die Dichter sollen Stücke schreiben, die wie das wirkliche Leben nicht ausgespn>chen tra- gisch und nicht ausgesprochen komisch sind. Der Zuschauer soll niemals aus einer gemischten Stimmung herauskommen.“ Vollkommen falsch sei es deshalb wenn Theaterschriftsteller, „die mit der Mode mitg^h^
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